Gut 120 Überstunden bei Endabrechnung „verschwunden“

Nicht ausbezahlte Überstunden sind ein wesentliches Thema, weshalb sich Arbeitnehmer an der Arbeiterkammer Niederösterreich nach Beendigung eines Dienstverhältnisses melden. So auch im Fall eines 36-jährigen Lkw-Fahrers, der sich seinem Arbeitgeber auf eine einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses geeinigt. Als der Weinviertler seine Gehaltsabrechnung erhielt, kam ihm der ausbezahlte Betrag aber deutlich zu niedrig vor. Er wandte sich an die AK, um die Abrechnung kontrollieren zu lassen. „Bei der Überprüfung fiel unseren Expert:innen auf, dass gut 120 Überstunden nicht ausbezahlt worden waren. Auch bei den Sonderzahlungen fehlte ein Teil. Der Betrieb zahlte die knapp 4.400 fehlenden Euro nach“, sagt AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.
Etwa ein Jahr lang hatte ein 36-jähriger Mann bei einem Weinviertler Betrieb im Güterbeförderungsgewerbe als Fahrer gearbeitet. In der Zeit kam es immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen dem Arbeitnehmer und seinem Arbeitgeber. Schließlich entschied er sich, sich eine neue Stelle zu suchen, und vereinbarte mit dem Betrieb die einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses. Mit dem Verdacht, dass bei der Endabrechnung etwas nicht stimmt, wandte er sich danach an die AK.
Die AK-Expert:innen überprüften die Abrechnung und glichen sie auch mit den sorgfältigen Arbeitszeit-Aufzeichnungen ab. Dabei stellte sich heraus: Es waren mehr als 120 Überstunden mit einem Zuschlag von 50 Prozent und weitere mit 100 Prozent Zuschlag "verschwunden". Auch bei der Urlaubsersatzleistung – also dem Geld, das für noch offene Urlaubstage ausbezahlt wird – fehlten Ansprüche, ebenso wie bei einem Teil der Sonderzahlungen, also von Urlaubs- und Weihnachtsgeld.   
Die Expert:innen traten mit dem Betrieb in Kontakt und wiesen auf die Fehler in der Abrechnung hin. „Der Dienstgeber rollte daraufhin die Abrechnung neu auf und korrigierte die Fehler. Auch die noch offenen Überstunden zahlte er korrekt nach. Für den Arbeitnehmer waren das fast 4.400 Euro, die er durch den Weg zur AK nachgezahlt bekommen hat“, sagt Wieser.

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