Viele Verlierer - Olivenöl

Damit Olivenöle als „nativ extra“ vermarktet werden dürfen, müssen sie u. a. in Geruch und Geschmack fehlerfrei sein. Dies schreibt eine EU-Verordnung vor. KONSUMENT hat 18 in Österreich erhältliche Produkte von Supermärkten, Diskontern und Feinkostläden getestet. Gegenüber früheren Tests hat die Qualität deutlich nachgelassen.

Eine wichtige Rolle spielt die chemische Zusammensetzung. Hier war das Öl von Nuri auffällig. Es wies den höchsten Gehalt an freien Fettsäuren auf und hielt den erlaubten Höchstwert nur knapp ein. Ein weiterer Qualitäts- und Frischeparameter ist der Gehalt an Pyropheophytin. Die Proben von Vom Fass, Primadonna, Nuri und Iliada wiesen vergleichsweise erhöhte Konzentrationen auf, Yörem lag sogar über dem diesbezüglichen Richtwert. Ein Indiz dafür, dass die Produkte schlecht bzw. schon länger gelagert wurden. 

Auch ein niedriger Gehalt an 1,2-Diglyceriden lässt Rückschlüsse auf das Alter bzw. die unsachgemäße Herstellung oder Lagerung zu. Die Werte in den Proben von Vom Fass, Iliada und Yörem waren auffällig niedrig, das Öl von Nuri lag unter dem Richtwert. Bei Iliada und Vom Fass besteht der Verdacht auf eine unerlaubte Wärmebehandlung, mit der unerwünschte Aromakomponenten entfernt wurden.

Bei den Schadstoffmessungen konzentrierte sich der Test auf Mineralölrückstände (MOSH, MOAH). Weichmacher und Pestizide scheinen inzwischen, wie auch andere Tests zeigen, kein großes Problem mehr zu sein. In acht Produkten wurden so hohe Anteile an Mineralölrückständen gefunden, dass für diesen Testpunkt nur eine weniger bzw. nicht zufriedenstellende Bewertung abgegeben werden konnte. Betroffen waren Nuri, Iliada, Yörem, Conte de Cesare, Monini, Clever, Ja! Natürlich und Mani. Die Schadstoffe können etwa beim Herstellungs- oder Verpackungsprozess in die Produkte gelangt sein. 

Die Kennzeichnung war bei den meisten Olivenölen in Ordnung. Lediglich bei den Produkten von S-Budget, Rapunzel und Nuri gab es Beanstandungen. Zum Teil wurde die Mindestschriftgröße nicht eingehalten, zum Teil waren Bezeichnungen nicht korrekt. 

Alle Details zum Test:
www.konsument.at/olivenoel23