Unsportliche Klauseln bei Fitnesscenter
Die bei Vertragsabschluss kassierten Anmeldegebühren, Verwaltungskosten und Chipgebühren sowie Servicepauschalen sind rechtswidrig!
Das Fitnessstudio sollte leicht erreichbar sein. Das macht es wahrscheinlicher, dass Sie es regelmäßig besuchen und die Mitgliedschaft voll ausnutzen. Achten Sie deshalb darauf, dass das Studio gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist oder – am besten kostenlose - Parkmöglichkeiten bietet. Falls es nur kostenpflichtige Parkplätze gibt, sollten Sie das beim Preisvergleich berücksichtigen.
Bevor Sie sich vertraglich binden, vereinbaren Sie ein Probetraining. Nutzen Sie die Gelegenheit, das Studio, dessen Ausstattung und die angebotenen Kurse zu testen. Achten Sie auf die Sauberkeit der Umkleideräume und sanitären Einrichtungen sowie den allgemeinen hygienischen Zustand des Studios.
Achten Sie darauf, dass das Personal freundlich und hilfsbereit ist. Stellen Sie sicher, dass qualifizierte Trainer:innen für die Einschulung an den Geräten zur Verfügung stehen. Ein offenes Ohr und kompetente Beratung sind wichtige Faktoren für den Erfolg Ihres Trainingsplans. Und das richtige Ausführen der Übung wesentlich für Ihre Gesundheit.
Die Geräte sollten auf dem neuesten Stand, ausreichend vorhanden und gut gewartet sein, um unnötige Wartezeiten und Geräteausfälle zu vermeiden. Ein breites Spektrum an Geräten und Trainingsmöglichkeiten ermöglicht Ihnen ein umfassendes Workout.
Gerade in Studios ohne permanent anwesende Trainer:innen ist Videoüberwachung gang und gäbe. Seien Sie vorsichtig mit der Zustimmung. Diese ist datenschutzrechtlich problematisch und darf nicht mit dem Vertragsschluss gekoppelt werden. Insbesondere die Überwachung von Sanitäranlagen oder Umkleiden ist ohne ausdrückliche Einwilligung unzulässig.
Einige Fitnessstudioketten bieten die Möglichkeit, mehrere Standorte zu besuchen. Dies ist besonders praktisch, wenn Sie häufig reisen oder an verschiedenen Tagen unterschiedliche Standorte nutzen möchten.
Bevor Sie unterschreiben: Lassen Sie sich den Vertrag aushändigen und lesen Sie ihn gründlich durch – am besten in Ruhe zu Hause.
Achten Sie besonders darauf:
Die beste Option ist ein Vertrag ohne Bindung – allerdings ist dieser im Verhältnis meist teurer. Falls Sie aber erst mal ausprobieren möchten, ob das Trainieren im Studio längerfristig etwas für Sie ist, ist ein Vertrag ohne Bindung eine gute Lösung.
Eine anfängliche 12-Monats-Bindung ist zulässig – eine längere Bindung allerdings nicht!
Zahlen Sie am besten monatlich, um bei Betriebsunterbrechungen oder einer Insolvenz des Studios nicht durch die Finger zu schauen. Achten Sie auch auf Zusatzkosten und kreative Bezeichnungen wie Verwaltungspauschale oder Hygienepauschale.
Prüfen Sie, ob die Zusatzkosten rechtlich zulässig sind und keine versteckten Kosten enthalten. Häufig werden Zusatzentgelte wie eine Verwaltungspauschale oder Servicegebühren erhoben, die unzulässig sein können. Stellen Sie sicher, keine ungerechtfertigten Zusatzkosten zu zahlen.
Die meisten Verträge enthalten eine Klausel, wonach der Vertrag automatisch verlängert wird, wenn man nicht rechtzeitig kündigt.
Aber: Das Studio muss auf die Kündigungsmöglichkeit hinweisen und diese auch im Vertrag festhalten. Passiert das nicht, verlängert sich der Vertrag nicht.
Eine außerordentliche Kündigung kann möglich sein, wenn Krankheit oder Verletzung das Nutzen des Studios unmöglich machen. Ein ärztliches Attest ist dafür erforderlich – womöglich lässt sich so der Vertrag stilllegen oder außerhalb der eigentlichen Kündigungsfristen beenden.
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