Sprachassistenten: Wie sicher sind Siri und Alexa?
Digitale Plaudertaschen sind einfach zu bedienen, aber nicht ohne Risiko. Droht der totale Verlust der Privatsphäre?
Täglich wird 3,5 Milliarden Mal gegoogelt. Doch Google ist mehr als eine Suchmaschine. 85 Prozent aller verkauften Handys laufen über das zu Google gehörende Betriebssystem Android.
Nutzen Sie ein Android-Smartphone, haben Sie zur Aktivierung vermutlich ein Google-Konto angelegt. Wenn Sie beim Einrichten Ihres Handys die Voreinstellung nicht verändert haben, liefern Sie dauernd Daten an Google. Im Konto sind alle Google-Dienste die Sie nutzen verknüpft. Dazu zählen die Navigations-App Google Maps, Google Play, der Ort, an dem Sie Apps finden und downloaden können, der E-Mail-Dienst Gmail, der Browser Google Chrome, der Fotodienst Picasa, der Datenspeicher Google Drive und viele mehr.
Gesammelt werden so viele Daten wie möglich.
Das muss nicht automatisch schlecht sein, es kann auch hilfreich sein. Geben Sie zum Beispiel „Pizzeria“ ein, ist es ganz praktisch, automatisch Ergebnisse aus der nächsten Nähe zu erhalten. Sie müssen sich nur entscheiden, was Sie über sich preisgeben wollen und ob Sie den Nutzen mit Ihren Daten „bezahlen“ wollen.
Google ist ein Konzern, der mit Werbung Geld macht. Mit den gesammelten Daten kann das Unternehmen zielgerichtet Werbung platzieren.
Laut der Angabe von Google werden die Daten nicht weiterverkauft. Sie dienen der Erstellung von Werbeprofilen der NutzerInnen, um Werbung zu verkaufen.
Das waren Sie selbst bei der Aktivierung Ihres Android-Handys. Bei der Einrichtung werden die Genehmigungen eingeholt. Oft sind die Punkte vormarkiert, können aber mit einem Klick deaktiviert werden.
Apps holen sich die Erlaubnis zum Datensammeln bei der ersten Nutzung oft im Kleingedruckten.
Auf myactivity.google.com können Sie sich mit Ihrer Gmail-Adresse einloggen und alles sehen, was Google über Sie weiß. Unter „Andere Google-Aktivitäten“ finden Sie Ihren Standortverlauf, YouTube-Verlauf, Sprachaktivitäten und vieles mehr.
Dort lassen sich die Daten löschen und Sie können unter „Aktivitäteneinstellungen“ Google das Recht zur Datensammlung entziehen.
Anleitung zum Löschen Ihrer Daten
Kein Google-Konto, trotzdem personalisierte Werbung?
Wenn Sie im Internet surfen, weiß der Seitenbetreiber, dass Sie auf der Seite waren und was Sie gesehen, gehört oder gekauft haben. Um Sie wiederzuerkennen, speichert er kleine Daten auf Ihrem Rechner ab – sogenannte Cookies. Dadurch werden Daten über Sie gesammelt und die Werbung, die Sie eingeblendet bekommen, wird auf Sie zugeschnitten. Das kostenlose Programm „Lightbeam“ von Mozilla Firefox zeigt, was im Hintergrund passiert, wenn Sie im Internet surfen, und welche Vernetzungen entstehen.
TIPPS zum Umgang mit Cookies:
Andere Unternehmen wie zum Beispiel Facebook und WhatsApp, sind ebenfalls gigantische Datensammler. Schritt-für-Schritt-Anleitungen für mehr Privatsphäre finden Sie auf saferinternet.at/privatsphaere-leitfaeden.
Wenn Sie ein IPhone besitzen, können Sie sich unter appleid.apple.com mit Ihrer Apple-ID einloggen, um Ihre Datenschutzeinstellungen zu verwalten und Kopien der über Sie gespeicherten Daten anzufordern.
TIPP
Wir haben alternative Suchmaschinen getestet, die auf hohe Datenschutzstandards setzen. Dazu zählen Startpage, MetaGer und DuckDuckGo. Den Test finden Sie unter arbeiterkammer.at/suchmaschinen.© 2024 AK Niederösterreich | AK-Platz 1 3100 St.Pölten, +43 5 7171