So erkennen Sie Fake News!

Ein kleiner Scherz, der über WhatsApp geteilt wird, ein Kettenbrief, der einen schmunzeln lässt. Fake News sind oft harmlos. Doch seit Aufkommen der Corona-Krise kursieren immer mehr Falschmeldungen im Internet. 

Fake News – Was ist das?  

Fake News, auch „Hoax“ genannt, sind gezielt verbreitete Falschmeldungen. Oft sollen sie schockieren, um möglichst häufig geteilt zu werden. Dabei sind Fake News nichts Neues, entsprechen sie doch inhaltlich der „Zeitungsente“. Eine Untersuchung der Oxford-Universität zeigte: Fake News werden auf Facebook im deutschsprachigen Raum sechsmal so oft geteilt und kommentiert wie seriöse Quellen.

Um eine Falschmeldungen als solche zu erkennen, braucht es keine besondere Ausbildung. Meist verraten die Quelle und der Schreibstil bereits viel über die Glaubwürdigkeit einer Nachricht.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Eines der aussagekräftigsten Indizien für Fake News ist die Quelle:

  • Können Sie einen Verfasser/ eine Verfasserin der Meldung erkennen?
  • Kennen Sie das Medium?
  • Gibt es ein Impressum?

Wenn Sie diese Fragen verneinen, können Sie von einer unseriösen Quelle ausgehen. In Österreich herrscht eine Impressums- bzw. Offenlegungspflicht. Das bedeutet, dass MedieninhaberInnen u.a. AnsprechpartnerInnen und Kontaktdaten offenlegen müssen. Tun sie das nicht, sind diese wohl kaum eine verlässliche Nachrichtenquelle und verbreiten mit hoher Wahrscheinlichkeit Fake News.

  • Achten Sie auch darauf, dass Sie niemandem blind vertrauen, weil sie die Person kennen.
  • „Hörensagen“-Geschichten („Der Sohn einer Freundin arbeitet im Ministerium und meinte ...“) entsprechen selten der Wahrheit.
  • Sind Sie sich immer noch unsicher, tippen Sie die Nachricht in eine Suchmaschine ein und überprüfen Sie, ob andere Medien – vielleicht sogar welche, die Sie kennen – das auch schreiben.  

Inhalt ist Trumpf

Doch Achtung! Nur weil mehrere Quellen dasselbe sagen, muss es noch lange nicht stimmen. Wenn eine Nachricht relativ wenige Informationen liefert und eine starke Meinung beinhaltet, handelt es sich meist um Fake News.

Falschmeldungen sind oft voll von fragwürdigen Zahlen und Statistiken, die nicht weiter belegt, sondern lediglich behauptet werden. Wird eine Studie zitiert und der Inhalt kommt Ihnen dennoch fragwürdig vor, können Sie in der Originalstudie nachsehen. Vielleicht wurde diese ja falsch interpretiert?

 Artikel in anderen Sprachen sind eine weitere Möglichkeit, Fake News zu entlarven, da es zu Übersetzungsfehlern kommen kann. Überspitzte Meinungen mit starker politischer oder religiöser Tendenz können ebenfalls ein Hinweis auf Falschmeldungen sein.

Achten Sie darauf, dass Sie einer Nachricht nicht nur glauben, weil sie Ihre Einstellungen bekräftigt: Jeder von uns befindet sich in einer sogenannten „Filterblase“ und nutzt eher Nachrichtenquellen, die der persönlichen Meinung entsprechen. 

UNFASSBAR!! Wenn Sie das lesen, werden sie niemandem mehr vertrauen!

Fühlen Sie sich beeinflusst? Kein Wunder, denn solche Stilmittel werden gerne von FalschmeldungsverfasserInnen eingesetzt, um die LeserInnen zu schockieren und gezielt zu manipulieren.

Der Einsatz emotionaler Begriffe wie „schrecklich“, einer reißerischen Sprache („Wahnsinn! Du wirst nicht glauben, was passiert ist!“) und von Verallgemeinerungen („Alle Flüchtlinge sind kriminell.“) deuten oft schon auf Falschmeldungen hin.

AutorInnen von Fake News verwenden außerdem häufig überproportional viele Frage- und Ausrufezeichen hintereinander und stellen Verschwörungstheorien („Der Coronavirus wurde von den Politikern dieser Welt erfunden.“) auf. 

Echte Bilder, falsche Botschaft

Auch Bilder zu den Nachrichten sollten Sie mit Vorsicht genießen.  Diese beeinflussen uns besonders stark. Fake News verwenden häufig alte Bilder und reißen sie aus dem Kontext: Nur weil ein Bild von Personen im Schutzanzug zum Coronavirus passt, heißt das nicht, dass es bei einem aktuellen Fall aufgenommen wurde.

Abhilfe schafft hier die Bilder-Rückwärtssuche, die z.B. Google anbietet. Gerne werden auch nur Ausschnitte bestehender Bilder verwendet, um die Botschaft zu verfälschen. Moderne Bildbearbeitung macht es möglich, dass Bilder einfacher manipuliert werden können. 

Der Teufel steckt im Detail

Falschmeldungen zu entlarven, wird immer schwerer. Ein paar Tipps:

  • Schauen Sie bei einer Meldung auf Facebook darauf, wann der Artikel/das Posting das erste Mal veröffentlicht wurde. Bei der Suche eines Artikels in Suchmaschinen hilft es auch oft, wenn man auf das Datum der Erstveröffentlichung achtet.
  • Betrachten Sie Bilder genauer: Passen die Verkehrsschilder im Hintergrund zum Land, das im Text erwähnt wird? Werfen die gezeigten Personen, Tiere oder Dinge einen Schatten, der natürlich aussieht? Sieht man irgendwo auf dem Bild einen Text in der Landessprache?
  • Solche Details verraten schnell, ob Bild und Nachricht zusammenpassen.
  • Immer häufiger behaupten VerfasserInnen von Fake, nur Satire zu schreiben. Seriöse Satiremedien sind jedoch meist auch als solche bekannt und schreiben dies in ihr Impressum oder auf eine „Über uns“-Seite. Überprüfen Sie, ob eine Website mehrere satirische Artikel veröffentlicht oder nur diesen einen. 

Sie sind nicht allein – Nützliche Tools gegen Fake News

  • Die Website Mimikama (mimikama.at) enttarnt Falschmeldungen. LeserInnen können Nachrichten und Artikel, bei denen sie sich unsicher sind, an die Redaktion zur Überprüfung schicken.
  • Google (images.google.com) bietet außerdem eine umgekehrte Bildersuche an: Dazu auf die Kamera in der Suchleiste klicken und einfach ein verdächtiges Bild hochladen. Google vergleicht das Foto mit anderen und zeigt das in den Ergebnissen an.
  • Ähnlich funktioniert das bei der Suche auf tineye.com.
  • Wer sich bei Videos unsicher ist, der kann den YouTube Dataviewer (citizenevidence.amnestyusa.org) von Amnesty International heranziehen. Diese Suchmaschine bestimmt Zeitpunkt und Ort der Aufnahme eines YouTube-Videos

    Hier können Sie auch den Wahrheitsgehalt einer Meldung überprüfen:

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