Kind mit Joghurt
Kind mit Joghurt © Tatyana Gladskih, stock.adobe.com

Kinderernährung: Von den Herausforderungen des Alltags

Was soll mein Kind essen? Was ist gesund? Und was ungesund? Für Eltern ist Essen ein wichtiges und immer wiederkehrendes Thema.

Von Anfang an...

Bei Säuglingen ist es mit den "Regeln" zur Ernährung noch relativ einfach. Sie essen meist, was sie angeboten bekommen. Wobei auch hier sehr wohl schon Vorlieben und Abneigungen bemerkbar sind.

Bei Kleinkinder ist vieles anders. Je nach Charakter, beginnt jedes Kind früher oder später beim Essen und Trinken seinen eigenen Kopf zu entwickeln. Speisen, die es gerne gegessen hat, mag es nicht mehr, andere mag es erst gar nicht kosten, wiederum andere will es am liebsten jeden Tag essen. Der Speiseplan wird immer eingeschränkter.

Wie und von wem Kinder lernen

Kinder lernen von ihrer Umgebung. Vorbildwirkung ist eines der wichtigsten Mittel in der Ernährungserziehung.

  • Bis zum 6. Lebensjahr sind die wichtigste Bezugsperson in der Ernährungserziehung in der Regel die Eltern, bei Kindern in der Ganztagsbetreuung sind es natürlich auch die PädagogInnen und AssistentInnen.
  • Von 6 - 8 Jahren haben in der Ernährungserziehung die VolksschullehrerInnen das Sagen. 
  • Ab dem 8. Lebensjahr zählen die KlassenkollegInnen und FreundInnen - was im Freundeskreis gemacht wird "wird zum Gesetz".

Trotzdem ist die Vorbildwirkung der Eltern auch nach Beginn des 8. Lebensjahres des Kindes weiterhin wichtig. 

Gut zu wissen!

Kinder müssen eine Speise in der Regel zehn- bis sechszehnmal kosten/essen, bevor sie diese akzeptieren. Je süßer die Speise ist, desto schneller wird sie akzeptiert, bei saurem oder bitterem Geschmack kann es noch länger dauern.

So ernähren Sie Ihr Kind ausgewogen!

6-5-4-3-2-1

In ganz kurzen Worten: Viel Gemüse, Obst und Getreide, mäßig Milch, Milchprodukte, Fisch, Fleisch und Eier, wenig Zucker, Süßigkeiten und Fett.

Eine einfache Formel hilft eine ausgewogene Ernährung für das Kind auch in der Praxis umzusetzen:

6-5-4-3-2-1 bedeutet:

  • 6 Portionen ungesüßte Getränke pro Tag
  • 5 Portionen Getreideprodukte wie Brot und Nudeln
  • 4 Portionen Obst und Gemüse
  • 3 Portionen Milch- und Milchprodukte
  • 2 Portionen Fett1 Portion Fleisch oder Eierund eventuell
  • 1 Portion Süßigkeiten oder Knabbereien

Es muss keine Waage mitgeführt werden: eine Portion ist eine Hand voll, ein Riegel, ein Glas. Nehmen Sie die Hand Ihres Kindes als Maßeinheit. 


Brauchen Kinder spezielle Lebensmittel?

Kinderprodukte kommen zu einem überwiegenden Anteil im süßen Produktsegment vor (Schokoladen,  Kekse und Riegeln, ...). Aber auch der Bereich der Fertiggerichte, die speziell für Kinder aufgemacht sind, (panierte Figuren aus Fisch oder Hühnerfleisch, …) boomt.

Eine beachtliche Anzahl an Kinderprodukten finden sich auch im Milchregal (Jogurt, Pudding,  Käse, usw.), in der Getränkeabteilung (Fruchtsaftgetränke, ...) und bei den Getreideprodukten (Frühstückscerealien und Müsli).

Die Aufzählung kann noch weiter geführt werden, aber eines steht fest:


Gut zu wissen

Nach dem 1. Lebensjahr besteht keine Notwendigkeit für spezielle Produkte für Ihr Kind. Die Einjährigen können und sollen bereits am normalen Familienessen teilhaben, Spezialprodukte sind für gesunde Kinder nicht erforderlich.

Kinderprodukte sind …

  • häufig fett- und/oder zuckerreich und können bei häufigem Verzehr zur Entstehung von Übergewicht und Karies beitragen.
  • von der Portionsgröße meist kleiner, vom Preis oft jedoch oft teurer als Vergleichsprodukte.
  • häufig wahllos und ohne ernährungswissenschaftliches Konzept mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Oft handelt es sich um Vitamine und Mineralstoffe, mit denen Kinder grundsätzlich gut versorgt sind, wo also kein Mangel oder Mehrbedarf besteht (z.B. viele B-Vitamine, Vitamin C). 
  • öfters unnötigerweise mit Farbstoffen und Aromen versetzt. 
  • in den meisten Fällen keine gesunde Zwischenmahlzeit.


Gesundes Essen im Alltag

Das Wissen über gesunde Ernährung ist vorhanden, das tatsächliche Essen und Trinken entspricht aber nicht diesem Wissen. Akuter Zeitmangel und das Fehlen kreativer Ideen in Stresssituationen drängt die ausgewogene Ernährung immer mehr in den Hintergrund. 


Tipp

Investieren Sie einmal in der Woche etwas Zeit in die Erstellung eines Speisenplanes. Am Anfang wird es etwas länger dauern, aber nach einiger Zeit haben Sie es im Griff.

Die Vorteile:

  • Sie brauchen nicht mehr tagtäglich beim Einkaufen überlegen: "Was koche ich denn heute?", sondern Sie schreiben im Vorfeld eine Einkaufsliste.
  • Mit einer Einkaufsliste kauft man (fast) ausschließlich die Dinge, die auf der Liste stehen.
  • Das Einkaufen wird billiger und nimmt weniger Zeit in Anspruch.Es wird weniger gegessen. Viele Dinge, die man sonst spontan kaufen würde, bleiben im Supermarktregal.
  • Sie werden sich ausgewogener ernähren. Ihren Speisenplan können Sie um das ergänzen, was beim Mittagessen am Arbeitsplatz, im Kindergarten oder in der Schule zu kurz gekommen ist.


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