Der Risiko-Check – was brauchen Sie wirklich?

Versichern lassen kann man fast alles – doch nicht alles macht für jede*n Sinn. Mit den richtigen Fragen finden Sie heraus, was Sie wirklich brauchen.

Wir begleiten Sie Schritt für Schritt durch Ihre Überlegungen und liefern Ihnen Beispiele, um Ihren persönlichen Bedarf ermitteln zu können. Damit sind Sie bestens gerüstet für das Gespräch mit Ihrem/Ihrer Versicherungsberater*in.

1. Was sind überhaupt Risiken?

Großbrand, Hochwasser, ein Unfall – Gefahren gibt es viele. Aber: Welche davon können Sie, Ihre Familie, Ihr Eigentum oder Ihre Rechte möglicherweise oder vielleicht sogar wahrscheinlich betreffen? Das sind dann Ihre individuellen Risiken, für die es sinnvoll sein kann, gute Lösungen zu finden. Womöglich gibt es aber auch Risiken, die Sie gar nicht auf dem Radar haben? Aber eins nach dem anderen.

2. Wie kann ich mich schützen?

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können das Risiko

  • vermeiden: Auch, wenn Sie z. B. Tiefschneefahren lieben, können Sie darauf verzichten, in den Tiefschneehang einzufahren. Denn Sie wissen, es kann immer die Gefahr eines Lawinenabgangs bestehen.
  • begrenzen: Als begeisterter Tiefschneefahrer können Sie entscheiden, nur mit einem erfahrenen Skiführer und Lawinenausrüstung unterwegs zu sein, um die Gefahr einzuschränken.
  • versichern lassen: Viele Risiken und Gefahren lassen sich versichern, aber nicht alle. 
  • oder Sie können eine Alternative zur Versicherung finden. Beispiel gefällig? Die Pensionslücke wird immer wieder als Argument für den Abschluss einer Pensionsvorsorge genannt. Aber vielleicht ist es bei Ihnen so, dass gerade um den Pensionsbeginn der Hauskredit abbezahlt ist und Sie keine monatlichen Raten mehr überweisen müssen?

Risikovermeidung und -begrenzung:

Einerseits: Nicht alle Risiken und Gefahren, die auftreten können, lassen sich versichern. Und andrerseits: Mit bestimmten Vorkehrungen und Maßnahmen lässt sich der mögliche Schaden auch häufig begrenzen. Dazu zählt aber nicht nur, ein riskantes Hobby sein zu lassen. Gemeint sind z.B. auch bauliche Maßnahmen wie ein Betonwall gegen Muren, wenn Sie in einem gefährdeten Gebiet leben. Oder aber auch Feuermelder und Sprinkleranlagen, um im Falle eines Brands den Schaden zu begrenzen. Für manche Risiken hilft der „Notcent“ – also das bewusste finanzielle Einkalkulieren. 

3. Was sind meine Risiken? Wo bin ich denn gefährdet?

Nun geht’s an die Umsetzung. Nehmen Sie ein Blatt Papier zur Hand und sammeln Sie Ihre Risiken. Welche Gefahren und Ereignisse können Sie persönlich, Ihre Familie, Ihre Sachen und Ihre Rechte betreffen? Fragen Sie auch Ihre Freunde, Familie, Nachbarn – welche Risiken sehen diese? Eine Liste mit zahlreichen Beispielen finden Sie hier.

4. Was ist versicherbar, was nicht?

Nun haben Sie bereits einen guten Überblick über Ihre Situation bekommen. Aber nicht jedes Risiko, nicht jedes Ereignis, das passieren kann, ist auch versicherbar. Was von Ihrer Liste ist versicherbar, was nicht? Wo wäre es besser, das Risiko zu vermeiden? Wo gibt es Möglichkeiten, das Risiko einzuschränken? Eine Liste mit zahlreichen Beispielen finden Sie hier. Notieren Sie Ihre Ergebnisse. 

5. Was aber nun tatsächlich versichern?

Sie haben nun zwei Blätter vor sich: Eine Sammlung Ihrer individuellen Risiken und zugleich Ihre Einschätzungen, was davon versicherbar ist und wo es besser ist, dem Risiko aus dem Weg zu gehen. Wir wissen nun auch: Vieles kann passieren. Vieles davon kann richtig unangenehm werden oder sogar die finanzielle Existenz bedrohen. Umso wichtiger, sich zu überlegen: Was also nun tatsächlich versichern?

Nehmen Sie Ihre bisherigen Ergebnisse zur Hand und prüfen Sie sie auf folgende Faustregel hin: Je höher der mögliche Schaden bzw. je häufiger dieser Schaden auftreten kann, desto wichtiger ist tatsächlich Versicherungsschutz.

6. Fleißaufgabe:

Eine Möglichkeit, noch bessere Ordnung in Ihre Überlegungen zu bringen, ist die Risikoanalyse nach dem GAU-Prinzip. Es dient dazu, einen guten Überblick über Ihre Situation zu bekommen und herauszufinden, wo für Sie Versicherungsschutz besonders wichtig ist und wo nicht so sehr.

Ordnen Sie dazu Ihre bisher erarbeiteten Risiken in folgende Tabelle ein. Gemäß der Bedeutung des Wortes GAU (= größtmöglicher anzunehmender Unfall) werden darin die Risiken nach Schadenausmaß und Schadenhäufigkeit „geordnet“. Dabei geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um Ihre ganz persönliche Einschätzung.

Ein Beispiel gefällig?

Sind Sie z.B. für den Weg zur Arbeit auf Ihr Auto angewiesen? Ein Autounfall kann für den einen ein kleines Risiko darstellen, wenn man sich problemlos ein neues Auto leisten könnte. Für den nächsten aber könnte ein Totalschaden ein großes Problem sein, weil ein neues Auto nicht leistbar und der Weg in die Arbeit plötzlich nicht mehr möglich wäre. In diesem Fall könnte es sich um ein mittleres Risiko oder großes Risiko handeln und die Kaskoversicherung sinnvoller sein als die KFZ-Haftpflicht.

All diese Überlegungen und die Ergebnisse sind die beste Vorbereitung für ein Gespräch mit Ihrem Versicherungsexperten bzw. Ihrer Versicherungsexpertin.

Tipp

Möchten Sie eine professionelle Risikoanalyse ohne Abschlussdruck durchführen lassen, sind Berater*innen für Versicherungsangelegenheiten (= Versicherungsmakler*innen, die in diesem Fall nichts vermitteln, sondern auf Honorarbasis beraten) die richtige Wahl.
 

Noch Fragen? 

Sie erreichen uns unter 05 7171/23000 oder per E-Mail unter konsumentenberatung@aknoe.at.

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