„Ein­­ge­­bau­te“ Män­gel

„Obsoleszenz“ – Geräte, die vorzeitig den Geist aufgeben und meist gar nicht mehr repariert werden können, Absicht oder Pech?

Jede/r zweite befragte ÖsterreicherIn meint in einer Online-Umfrage, dass die Lebensdauer von Produkten künstlich verkürzt wird. Die Produkte müssen wieder langlebiger werden.

Frühzeitiger Verschleiß - Pech oder Programm?

Wer kennt das nicht – der Akku der elektrischen Zahnbürste geht zwei Wochen nach der Garantie kaputt. Ein dummer Zufall? Bei vielen Geräten, etwa Wäsche­trocknern oder Mixern, kommt es vor, dass Plastik und Metall so kom­bi­niert werden, dass ein frühzeitiger Verschleiß programmiert ist. Oder: Es sind Bauteile miteinander so verschweißt, verpresst oder vernietet, dass man sie nicht zerlegen und den schadhaften Teil ersetzen kann. Bei elektrischen Zahn­bürst­en ist meist der Akku eingegossen und kann gar nicht getauscht werden. Nach einigen Jahren sind die Geräte oft reif für den Elektronikschrott.

Reparieren statt wegwerfen

Bei der Online-Umfrage des VKI nennen 75 Prozent der Befragten als häufigste Produkte, bei denen ein eingebautes vorzeitiges Ablaufdatum vermutet wird, elektronische Unterhaltungsgeräte. Konsumentinnen und Konsumenten wün­schen sich aber langlebige und vor allem leicht reparierbare Produkte. So kri­ti­sie­ren die Befragten auch, dass Reparaturen oft nicht möglich oder sehr teuer sind. "Reparieren statt wegwerfen" ist ein immer stärker wachsendes Be­dürf­nis von Konsumentinnen und Konsumenten, dem die Unternehmen derzeit leider nicht Rechnung tragen.

Qualität muss nicht teuer sein

KonsumentInnen haben derzeit einen gesetzlichen Gewährleistungsanspruch von zwei Jahren auf sogenannte bewegliche Waren (etwa Kaffeemaschine oder Fernseher). Dass Handel oder Industrie billigere Bauteile einbauen, weil die Kon­sum­ent­Inn­en nicht mehr zahlen wollen, lässt die AK nicht gelten. Oft kos­ten etwa Elektrolytkondensatoren, die in CD-Player, Spielkonsolen & Co ein­ge­baut sind, in besserer Qualität nur um zwei Cent pro Stück mehr, halten aber um Jahre länger. Die AK verlangt daher von den Herstellern, wieder lang­le­big­ere Produkte zu produzieren, die auch leicht reparierbar sind. Welche Maß­nahm­en nötig sind, wird die AK weiter diskutieren.

Tipp

Drei Tipps für weniger Schrott zu Hause:

  • Informieren Sie sich über Internet-Foren und Kon­sum­ent­en­schutz­or­ga­ni­sa­tion­en über Tests und Erfahrungen mit Marken und Pro­dukten.

  • Bevorzugen Sie Hersteller, die langjährige Garantie und Re­pa­ra­tur­ser­vice bieten.

  • Kaufen Sie nicht das allerbilligste Gerät – auf lange Sicht kommt Qualität günstiger. Fragen Sie beim Kauf nach, ob das Gerät re­pa­rie­rt werden kann und es Ersatzteile gibt.

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