Mann oh Mann!

Im Test: Nahrungsergänzungsmittel für Männer 
Der Nutzen dieser Präparate ist unbelegt, die Einnahme überflüssig oder sogar riskant.

Nahrungsergänzungsmittel gelten als Lebensmittel. Anders als Arzneien sind sie nicht zulassungspflichtig. Alle von KONSUMENT in Kooperation mit der Stiftung Warentest getesteten Produkte enthalten Vitamine und Mineralstoffe. So dürfen die Hersteller ihre Produkte mit sogenannten Health Claims bewerben, gesundheitsbezogenen Aussagen, die die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erlaubt. Das bedeutet aber nur, dass die Nährstoffe nachweislich bestimmte günstige Wirkungen haben – nicht, dass Männer sie überhaupt brauchen. Bei entsprechender Ernährung decken wir unseren Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen ohnehin. Eventuell sind im Einzelfall weitere Stoffe gezielt zu ergänzen. Dies sollte man aber immer ärztlich oder in der Apotheke abklären lassen.

Meistens überdosiert
Andernfalls kann es zu gesundheitsgefährdenden Überdosierungen kommen. Vitamin D etwa kann der Niere schaden, Vitamin E das Risiko für Prostatakrebs erhöhen. Vorsorglich empfiehlt das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln. Bei 13 der 15 Testprodukte geschieht dies jedoch bei einzelnen Stoffen wie Vitamin E, Selen oder Zink. Zudem fehlen auf vielen Packungen wichtige Hinweise – etwa, dass Vitamin K die Wirkung von Medikamenten beeinflussen kann und dass Männer Eisen nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen sollten.

„Wunderpflanzen“
Neben Vitaminen und Mineralstoffen enthalten die Präparate oft pflanzliche Extrakte wie Tribulus, Ginkgo, Granatapfel, Kürbis oder Maca. Deren Namen stehen zwar häufig ohne nähere Erklärung auf der Packung, allerdings könnte die bloße Erwähnung der Pflanzen Erwartungen wecken. Belege lassen sich jedoch kaum finden.
Manche Produkte enthalten Aminosäuren wie Alanin oder Arginin. Aminosäuren sind wichtige Eiweißbestandteile. Aber auch hier gilt: Die Ernährung deckt den Bedarf. Gute Quellen sind Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier, aber auch pflanzliche Kost wie Hülsenfrüchte, Brot oder Kartoffeln.

Alle Details zum Test (kostenpflichtig):
www.konsument.at/nem-maenner23



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