8.9.2022

Kinderzahnpasten-Test: Viel Murks in der Tube

Von 12 Produkten bleiben 3 übrig, die man guten Gewissens empfehlen kann. Der Rest schützt nicht ausreichend vor Karies oder enthält Titandioxid.

Eine wesentliche Voraussetzung für die Kariesprophylaxe ist eine ausreichende Menge an Fluorid. Die Empfehlung von Fachgesellschaften für Produkte für Kinder von null bis sechs Jahren lautet auf 1.000 ppm (parts per million, Teile pro Million) Fluorid. so sind es jetzt einheitlich 1.000 ppm. Im gemeinsamen Test von KONSUMENT und Stiftung Warentest fielen sieben von zwölf Zahnpasten durch, weil sie entweder zu wenig oder gar kein Fluorid enthalten.

Zwei weitere Zahnpasten enthalten Titandioxid, das die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als nicht mehr sicher einstuft: Es sei nicht auszuschließen, dass es erbgutschädigend wirke. Seit August 2022 ist Titandioxid (E 171) als Zusatzstoff in Lebensmitteln verboten. In Kosmetika ist es als Farbstoff mit dem Code CI 77891 weiterhin erlaubt, obwohl es überflüssig ist. Vorsichtshalber raten die Tester von Pasten mit dem Pigment ab. Letztlich bleiben von zwölf Produkten drei empfehlenswerte übrig. Neben dem Testsieger von Elmex sind dies die Zahnpasten von Mentadent und Oral-B. Letztere wird nicht mehr produziert, ist aber noch teilweise im Handel erhältlich.

Blend-a-med, Dentalux von Lidl und SensiDent von Müller enthalten nur rund die Hälfte der empfohlenen Fluoridmenge. Das wurde genauso mit „nicht zufriedenstellend“ bewertet, als wäre gar kein Fluorid enthalten. Das ist bei vier Anbietern der Fall, darunter die viel beworbene Karex für 7,90 Euro pro 100 Milliliter von Dr. Wolff. Sie enthält Hydroxylapatit. Dabei soll es sich laut Tubenaufschrift um einen „der Natur nachgebildeten Inhaltsstoff“ handeln. Die Wirksamkeit von Hydroxylapatit ist allerdings wissenschaftlich nicht ausreichend belegt und muss durch Studien besser abgesichert werden. 

Erfreulich ist, dass die Anbieter offenbar beim Thema Zink auf Kritik reagiert haben. Im Test von 2016 wurden Zahnpasten abgewertet, die das Spurenelement enthielten. Im aktuellen Test sind alle Produkte zinkfrei. Einige Anbieter ließen auch wissen, dass sie daran arbeiten, Titandioxid nicht mehr einzusetzen.

Alle Details zum Test (kostenpflichtig):
www.konsument.at/kinderzahnpasten22

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