Sucht am Arbeitsplatz

Ein Missbrauch beginnt, wenn mit dem Griff zur Tablette immer wieder versucht wird, Probleme zu lösen. Andere Bewältigungsformen werden nicht mehr in Erwägung gezogen, da durch die Medikamente "die Welt scheinbar wieder in Ordnung ist".

Gefährlich wird es, wenn Medikamente missbräuchlich eingenommen werden, um...

  • alltägliche Belastungssituationen zu bewältigen ("ich muss funktionieren")
  • die Arbeits- und Leistungsfähigkeit zu erhalten
  • Beschwerden zu unterdrücken, etwa leichte Schmerzen oder gedrückte Stimmung schnell und problemlos zu beseitigen
  • Stress abzubauen

Zum Arbeiten muss das Hirn fit sein

Es ist oft lebenswichtig, komplexe Arbeitsabläufe richtig einzuschätzen, drohende Gefahren rechtzeitig zu erkennen, auf Signalleuchten zu reagieren oder Entfernungen korrekt abzuschätzen. Beim Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen kann richtiges Reagieren entscheidend sein.

  • Schlafmittel oder starke Schmerzmittel verlangsamen die Reaktionsgeschwindigkeit. Die Eignung zum Führen von Fahrzeugen ist deutlich verringert, bis nicht mehr vorhanden.
  • Medikamente gegen Bluthochdruck können besonders zu Beginn der Einnahme starke Blutdruckschwankungen auslösen.

Erkennen, aber wie?

Medikamentenmissbrauch ist – im Gegensatz zu einer Alkoholauffälligkeit – schwer zu erkennen. Oft haben die Betroffenen selbst kein Problembewusstsein, insbesondere dann nicht, wenn der Arzt das Medikament verordnet hat.

Dennoch gibt es Signale, die auf eine missbräuchliche Einnahme von Medikamenten hinweisen.

Körperliche Veränderungen können sein:

  • ständige Erschöpfung
  • Kopfweh, Schlaflosigkeit
  • Herzrasen, Schweißausbrüche
  • Verwaschene, unklare Sprache
  • Reaktionen ähnlich wie bei Alkoholmissbrauch, jedoch ohne "Fahne"

Verhaltensauffälligkeiten können sein:

  • Teilnahmslosigkeit bis Gleichgültigkeit
  • Starke Stimmungsschwankungen
  • Große Harmoniebedürftigkeit – überangepasst, total korrekt
  • Tendenz zum Rückzug
  • Abfall der Arbeitsleistung, zunehmende Interessenlosigkeit
  • Häufiges Fehlen am Arbeitsplatz
  • Unzuverlässigkeit, Unpünktlichkeit
  • Häufiges Klagen – "es wird mir alles zu viel"

    Quelle: Unfallkasse Post und Telekom

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