Arbeiten im Großraumbüro

Immer mehr Unternehmen setzen auf Großraumbüros. Der Kostenfaktor ist ein Argument dafür, die bessere Möglichkeit der Kommunikation und Zusammenarbeit ein anderes. Doch das funktioniert nur, wenn sich erstens alle Beteiligten an Regeln halten und zweitens bereits bei der Planung die Bedürfnisse der Beschäftigten berücksichtigt werden. 

Die Einbindung der MitarbeiterInnen, wie zum Beispiel beim Raumbedarf für konzentriertes oder teamorientiertes Arbeiten, ist für die spätere Akzeptanz und Büroproduktivität Voraussetzung. Vor allem neuere Bürokonzepte, wie die freie Platzwahl, erfordern einiges an Akzeptanz, weil mit dieser Art des Arbeitens bislang nur wenig bis gar keine Erfahrung gesammelt werden konnte. Auch die sozialen Bedürfnisse müssen bei der Planung eines Großraumbüros beachtet werden: Ensprechend unserer kulturellen Gewohnheiten sollte ein Abstand von mindestens einen bis drei Meter eingehalten werden. Auch Trennelemente wirken dafür unterstützend. Ratsam ist außerdem eine Grenze nach hinten, der Rücken – übrigens eine der Grundregeln im Feng Shui - sollte frei bleiben.

Was alles geplant werden muss

Neben dem sozialen Bedürfnis nach Territorialität sollte es auch Rückzugsmöglichkeiten, wie zum Beispiel einen Sozialraum, geben, um sich vom „Präsentierteller“ des Großraumbüros zurück ziehen zu können. Letztendlich kommt ein Wechsel vom Einzel- zum Großraumbüro einem Kulturschock gleich. Entsprechend ist bei der Planung vieles zu berücksichtigen:

Tätigkeitstypenbenötigte Tischflächen
Platz für Besuchebewegungsfördernde Elemente
Ablagebedarf
Kopierhäufigkeit
Besprechungsbedarf
Trennwände
Sichtschutz
Pausenraum
Kleiderablage
Schallschutz
Barrierefreiheitu.v.m


Goldene Mitte

Das ideale Großraumbüro sollte ein Kombibüro sein, das eine Synthese zwischen Konzentration und Kommunikation schafft. Das relativiert letztendlich auch das eingangs erwähnte Kostenargument. Werden nämlich (notwendige) Gestaltungsempfehlungen umgesetzt, entstehen für die ArbeitgeberInnen sehr wohl wieder Kosten. Vor allem zonenregulierbare Klimaanlagen - mit Luftreinigung und Luftbefeuchtung - bedeuten oft namhafte Investitionen, ebenso wie die Schaffung diverser Arbeitsbereiche oder Arbeitsinseln. Doch selbst die sind auf Dauer hereingespielt, da sie etwa Krankheitskosten vermindern. Stress, Enge, schlechtes Raumklima, Lärm usw. sind allesamt Faktoren, die nachweislich für mehr Krankenstände sorgen. Und je mehr Menschen an einem Ort ohne enstprechende Begleitmaßnahmen arbeiten, desto höher ist zudem das Risiko, dass sich eine einzelne Verkühlung rasch zur Grippeepidemie ausweitet.

Tipps fürs individuelle Arbeiten im Großraumbüro

Mit schalldämpfenden Ausführungen für Fußböden, Wände, Decken und Möbeloberflächen kann der Lärm spürbar vermindert werden, ganz wird man ihn freilich nicht abstellen können. In der Folge einige Tipps, wie man etwaigen Störquellen entgegenwirken kann.

  • Die grüne Lunge im Büro. Untersuchungen haben nachgewiesen, dass Pflanzen am Arbeitsplatz das Wohlbefinden erhöhen und Gesundheitsbeschwerden wie Ermüdungserscheinungen,Kopfschmerzen und Hautreizungen mindern.MitarbeiterInnen, die in begrünten Büros arbeiten, haben im Durchschnitt einen niedrigeren Blutdruck und ein schnelleres Reaktionsvermögen als KollegInnen in pflanzenlosen Räumen. Zimmerpflanzen tragen durch ihre Verdunstung wesentlich zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in unseren Wohn- und Arbeitsräumen bei. Feuchte Luft entstaubt den Raum, wodurch die Luftqualität besser wird.
  • Entspannungsübungen. Die störenden Einflüsse durch Lärm kann mit Hilfe von Entspannungsübungen begegnet werden. Idealerweise versucht man sich auf seine Atmung zu konzentrieren und einfach ein paar Atemzüge mitzuzählen. Auch die persönliche Gestaltung des Arbeitsplatzes mit Pflanzen und Entspannungsbildern (zum Beispiel Bilder mit Familien- oder Hobbybezug) kann das Wohlbefinden und die Konzentrationsleistung steigern.
  • Akzeptieren von Störquellen. Wenn Sie Geräusche und Störungen nicht abstellen können, dann geben Sie diesen die innere Erlaubnis, da zu sein. Je mehr Sie sich nämlich innerlich dagegen wehren ("Dieser Lärm ist nicht zum Aushalten!"), umso mehr dringen die Störungen in Ihr Bewußtsein und stören Sie tatsächlich in der Aufmerksamkeit. Akzeptieren Sie die Störquellen mit der Einstellung: "O.k., ihr seid da. Ihr dürft da sein. Ich werde meine Arbeit erledigen!".
  • Probieren geht über studieren. Entscheiden Sie sich, nur für 5 Minuten an die Aufgabe zu machen, und dann erneut zu prüfen, ob Sie weitermachen wollen. Meist werden Sie die Erfahrung machen, dass die Aufgabe trotz etwa störendem Lärms nicht so schlimm ist, wie Sie befürchtet haben.

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