Pflegeberuf muss attraktiver gemacht werden
Bis 2030 fehlen 76.000 Pflegekräfte – AK NÖ hat detailliertes Maßnahmenpaket.
Die Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich in Niederösterreich schätzen die sinnvolle Tätigkeit, sind aber körperlich und psychisch erschöpft. Die laufend anwachsenden beruflichen Belastungen sind eine wesentliche Ursache dafür. Bereits jede/r vierte Beschäftigte denkt an einen Berufswechsel.
Das sind die Ergebnisse einer von der AK Niederösterreich beauftragten Studie des wissma-Marktforschungsinstituts unter 2.900 Beschäftigten des Gesundheits- und Pflegepersonals. Damit verschärft sich die ohnehin bestehende Personalnot im Gesundheitswesen und in der Langzeitpflege.
„Es braucht endlich nachhaltige Lösungen für die Arbeitnehmer:innen im Gesundheits- und Pflegebereich. Das betrifft Arbeitsbedingungen, Personal und natürlich auch das Entgelt“, sagt AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB Niederösterreich-Vorsitzender Markus Wieser. „Die groß angekündigte Pflegereform der Bundesregierung ist jedenfalls nicht bei den Beschäftigten angekommen.“
Die Beschäftigten im niederösterreichischen Gesundheits- und Pflegebereich schätzen die abwechslungsreiche und sinnhafte Arbeit im Team und sind erfüllt von der Dankbarkeit ihrer Patient:innen und Klient:innen. Aber sie sind frustriert über die schlechten Rahmenbedingungen: Sie müssen immer mehr Aufgaben meistern – bei gleichem Personalschlüssel und Gehalt.
Die Beschäftigten wünschen sich ein höheres Einkommen – auch als Zeichen der gesellschaftlichen Anerkennung -, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, kürzere Arbeitszeiten (bei vollem Gehalts- und Personalausgleich) und berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Mit den Ergebnissen der Umfrage können fundierte Aussagen über einzelne Berufsgruppen im Gesundheitswesens, der Langzeitpflege und Behindertenbereich getroffen werden, die die Grundlage für längst überfällige Reformen sind.
„Die Umfrage zeigt klar: Bessere Bezahlung und attraktivere Arbeitsbedingungen sind unerlässlich, um den Bedarf an Pflegekräften zu decken“, so Markus Wieser. „Angesichts des Pflegenotstands müssen die Beschäftigten motiviert werden, um im Beruf zu bleiben. Ausbildungsoffensiven allein werden nicht reichen. Es braucht dringend bessere Rahmenbedingungen.“
Die Umfrage zeigt die zentralen Probleme auf, um daraus dringend notwendige Maßnahmen für bessere Rahmenbedingungen abzuleiten. Die AK Niederösterreich fordert:
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