Pflegenotstand ist Realität
Die Alarmsignale sind nicht zu überhören. Der Pflegenotstand in NÖ spitzt sich weiter zu. Im Sommer 2021 waren 520 Dienstposten nicht besetzt.
Immer höhere Standards und Vorgaben, die penible Dokumentation jedes einzelnen Arbeitsschrittes – und das alles mit immer weniger Personal. Die Lage in der Pflege-Branche wäre auch ohne die Pandemie schon sehr angespannt.
Viele Beschäftigte sind desillusioniert, weil eine wesentliche Motivation, die persönliche Beschäftigung mit den Menschen, auf der Strecke bleibt.
Nur sechs bis zehn Jahre
Große Verantwortung und hohe körperliche wie geistige Belastungen sowie Dienstpläne, die Berufs- und Familienleben nur schwer vereinbaren lassen, sorgen für eine hohe Fluktuation in allen Gesundheitsberufen. Die durchschnittliche Verweildauer im Beruf beträgt sechs bis zehn Jahre**.
Massenflucht aus dem Beruf?
Die Reduzierung des Personalschlüssels in etwa um die Hälfte ist ein Grund, warum österreichweit fast jede/r Zweite mit dem Gedanken spielt, Job und Branche zu wechseln.
Für viele hat die Situation rund um Corona das Fass zum Überlaufen gebracht. Betriebsrätinnen und Betriebsräte sowohl in Spitälern, als auch in Pflegeheimen und der mobilen Pflege, erwarten eine große Welle an Selbstkündigungen. Viele blieben nur noch aus Solidarität gegenüber den Patientinnen und Patienten sowie den Kolleginnen und Kollegen dabei.
Studie: 2.470 wurden befragt
Eine Studie*, die während der dritten Corona-Welle erhoben wurde, liefert ebenfalls alarmierende Zahlen. Befragt wurden 2.470 Gesundheits- und Krankenpfleger:innen aus österreichischen Krankenhäusern, die in der direkten Versorgung von Patientinnen und Patienten tätig sind.
* Studie: Gesundheits- & Krankenpfleger*innen während der Covid-19 Pandemie in Österreich (Arbeitssituation und Gedanken an einen Ausstieg aus dem Pflegeberuf) - Alexandra Gferer, Natali Gferer
Lesen Sie die Studie >>Noch mehr Zahlen schlagen Alarm
** Pflegepersonal-Bedarfsprognose für Österreich GesundheitÖsterreich GmbH 2019 im Auftrag des Gesundheitsministeriums
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