AKNÖ-Haneder: Härten des Sparpakets müssen ausgebessert werden
Bankenabgabe und Spekulationsbesteuerung erster Schritt in die richtige Richtung
„Wir
müssen gemeinsam alles daran setzen, dass die Härten des Sparpakets
ausgebessert werden“, erklärt AKNÖ-Präsident Hermann Haneder heute vor
dem niederösterreichischen ArbeitnehmerInnenparlament. „Einige wichtige
Forderungen, wie die Einführung der Bankenabgabe und die
Spekulationsbesteuerung werden umgesetzt, das ist aus
ArbeitnehmerInnensicht ein Schritt in die richtige Richtung“, so
Haneder, der gleichzeitig die Kürzungen bei der Familienbeihilfe für
einen falschen Schritt hält.
Seit 9 Uhr tagt die Vollversammlung der AKNÖ, das niederösterreichische
ArbeitnehmerInnenparlament, in Wiener Neustadt. Im Mittelpunkt der
Herbstsitzung steht das Sparbudget der Regierung. In diesem Zusammenhang
verweist Haneder darauf, dass die Umsetzung der Bankenabgabe und der
Spekulationsbesteuerung in die richtige Richtung geht, er weist aber
darauf hin, dass die Kosten der Bankenabgabe in Zukunft nicht auf die
Kunden umgewälzt werden dürfen. Eine der Stärken der AKNÖ sei der
Konsumentenschutz. Daher werde die AKNÖ die kritische Überprüfung der
Bankengebühren verfolgen und eine allfällige Abwälzung der Bankenabgabe
an die Kunden deutlich aufzeigen, so Haneder.
Krankenkassen finanziell absichern
Haneder geht in seinem Bericht auch auf die Sanierung der Krankenkassen
ein. Diese sei als mehrteiliges Paket ausverhandelt worden. Ein Teil
davon wäre die Zusage des Bundes, 100 Millionen Euro im Strukturfonds
zur Verfügung zu stellen. Die bekannt gewordene Kürzung dieses Betrages
auf 40 Millionen ist im Vorstand der NÖ Arbeiterkammer auf umfassende
Kritik gestoßen. „Die Krankenkassen haben ihrerseits die vereinbarten
Sparziele erfüllt. Nun muss der Bund seinen Zusagen nachkommen. Denn man
ändert die Spielregeln nicht mitten unter dem Match“, sagt Haneder.
Ausführlich beschäftigt sich Haneder mit den Auswirkungen des
Sparprogramms der Bundesregierung auf die behinderten ArbeitnehmerInnen:
„Leider wirken sich einige Maßnahmen nachteilig auf die behinderten
Menschen aus. Ich persönlich halte vor allem den Wegfall des
Kündigungsschutzes für Menschen mit Behinderung für ein ganz falsches
Signal. Ich bezweifle, dass dadurch neue Arbeitsplätze für die
Betroffenen entstehen. Die Betroffenen bekommen nur das Gefühl
vermittelt, die Gesellschaft wolle sie weniger schützen und fördern. Das
ist falsch.“
Die Kammerrätinnen und Kammerräte diskutieren derzeit mit Gastredner
Arbeits- und Sozialminister Rudolf Hundstorfer über die Auswirkungen der
geplanten Budgetmaßnahmen auf die ArbeitnehmerInnen. Auf der
Tagesordnung stehen neben der aktuellen politischen Debatte und den dazu
gehörenden Dringlichkeitsanträgen noch weitere 60 Anträge der
Fraktionen zu interessenpolitischen Positionierungen. AKNÖ-Direktor
Helmut Guth stellt das AKNÖ Budget für 2011 vor und wie die Mittel der
AK im kommenden Jahr verwendet werden.