Bericht des Präsidenten
Neue österreichweite AK-Kampagne: Gerechtigkeit muss sein!
„Es
dürfen nicht wieder nur die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zur
Kassa gebeten werden“, erklärte AKNÖ-Präsident Hermann Haneder vor dem
niederösterreichischen ArbeitnehmerInnenparlament, das ganz im Zeichen
von Budgetkonsolidierung stand. „Es muss gespart werden, aber nicht
überfallsartig an den falschen Ecken und Enden. Wer etwa eine Kürzung
des Arbeitsmarktbudgets vorsieht, der spart am falschen Platz. Nichts
kommt dem Staat teurer als Arbeitslosigkeit.“ Zu den aktuellen
Arbeitsmarktdaten erklärt Haneder: „Die Arbeitslosenzahlen für
Niederösterreich zeigen einen leichten Silberstreifen am Horizont. Aber
wir dürfen uns davon nicht täuschen lassen. Wir brauchen weiterhin
arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, denn nur so können wir ältere
ArbeitnehmerInnen, die besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind,
vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes schützen.“ In diesem Zusammenhang
ist Haneder überzeugt, dass es der falsche Weg ist, bei den
Schulungsmaßnahmen des AMS den Sparstift so massiv einzusetzen, wie es
offenbar geplant ist.
In seinem Bericht vor dem NÖ ArbeitnehmerInnenparlament präsentiert
AKNÖ-Präsident Haneder die seit dem vergangenen Wochenende laufende
österreichweite AK-Kampagne „Gerechtigkeit muss sein“: „In dieser
Kampagne geht es darum, zu zeigen, dass die Arbeitnehmer und
Arbeitnehmerinnen nicht mehr bereit sind, jede Krot zu schlucken. Wer
als Arbeiter und Angestellte arbeitet, zahlt Steuern. Wer einkaufen geht
– auch. Wer aber Aktiengewinne einstreift – nicht. Daher sind wir nicht
mehr bereit, jede Ungerechtigkeit einzustecken oder eben jede Krot zu
schlucken. Es müssen jetzt auch endlich die Krisenverursacher zur Kassa
gebeten werden.“ Die AK tritt für eine sozial gerechte und
wirtschaftlich vernünftige Budgetsanierung ein. Und für ein klares Nein
zu neuen Massensteuern. „Stattdessen sollte eine Bankenabgabe,
Vermögenszuwachssteuer, Finanztransaktionssteuer und Gruppen- und
Stiftungsbesteuerung ausverhandelt werden“, so Haneder.
Lage am Arbeitsmarkt für ältere ArbeitnehmerInnen schwierig
AKNÖ-Präsident Haneder weist darauf hin, dass Kürzungen und Einschnitte
auch Niederösterreich betreffen werden und als Interessenvertretung ist
es unumgänglich die Grenzen aufzuzeigen und deutlich zu machen, was
nicht akzeptiert wird. Ein Beispiel seien die Gelder für die aktive
Arbeitsmarktpolitik: „Die jüngsten Arbeitsmarktdaten geben uns Recht:
Wir können und wollen auf die Schulungen nicht verzichten. Das ist der
falsche Weg“, sagt Haneder. Sorge bereitet dem AKNÖ-Präsidenten auch die
anhaltend hohe Arbeitslosigkeit bei den älteren ArbeitnehmerInnen: „Es
ist ja wohl klar, dass gerade Ältere noch weniger Zugang zu Schulungen
oder Weiterbildungsmaßnahmen bekommen werden, wenn hier der Sparstift
angesetzt wird.“
Zum Abschluss rechnet AKNÖ-Präsident Haneder mit einem heißen Herbst:
„Wir müssen noch mit schwierigen Zeiten rechnen. Auch wenn ein zarter
Wirtschaftsaufschwung zu sehen ist und die Arbeitslosenzahlen nicht mehr
so stark steigen. Jedoch müssen wir genau darauf schauen, wie viele
Menschen sich in Ausbildung oder Schulungen befinden.“