Resolution
Die Vorstandsresolution wurde am 16. November im Rahmen der Vollversammlung 2009 einstimmig angenommen:
Die Resolution im Wortlaut
1. Die Krise meistern
- Durch die negative Wirtschaftsentwicklung in den letzten Monaten
und deren dramatische Auswirkung auf den Arbeitsmarkt stellt sich auf
der einen Seite die Frage, welche wirtschaftspolitischen Rezepte zur
Überwindung der derzeitigen Wirtschaftskrise herangezogen werden
sollten, durch welche Maßnahmen solche Krisen in Zukunft verhindert
werden können und letztendlich wer die milliardenschweren staatlichen
Konjunkturprogramme bezahlen soll.
Nach der letzten WIFO-Prognose von Ende September wird die österreichische Wirtschaft im Jahr 2009 um 3,4 % schrumpfen, die Beschäftigung um 1,5 % zurückgehen bzw. die Arbeitslosigkeit wird von 2008 auf 2009 um 1,6 Prozentpunkte auf 7,4 % steigen und für das Jahr 2010 wird sogar eine Arbeitslosenquote von 8,3 % prognostiziert. Dies sind ausreichend Gründe, beschäftigungswirksame Maßnahmen zu setzen und dem Staat wieder eine bedeutendere Rolle im Wirtschaftskreislauf zu geben, indem ein neuer Weg in der Wirtschaftspolitik weg von einer rein unternehmerfreundlichen Politik, hin zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Staat und Privat im Dienste der Bevölkerung bzw. der ArbeitnehmerInnen beschritten wird.
- Konjunkturmaßnahmen nicht zu früh zurücknehmen um die leicht positive Konjunkturentwicklung nicht im Keim zu ersticken und somit negative Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt zu verhindern
- Reduzierung des Budgetdefizits und somit der Staatsverschuldung nicht auf dem Rücken der ArbeitnehmerInnen durchführen
- Umsetzung des Sozialpartnerpapiers vom Oktober 2009 „Wege aus der Krise“, speziell Vorschläge zur Reform der Finanzmärkte
2. Der Auftrag der AKNÖ – ihr Selbstverständnis
- In Erfüllung ihres gesetzlichen Auftrags und gemäß ihrem interessenpolitischen Selbstverständnis bietet die AKNÖ eine große Palette von Vertretungsleistungen und sonstigen Leistungen an, die die Interessen der unselbständig Erwerbstätigen wahren und fördern. Im Hinblick auf den ständigen Wandel in Arbeitswelt und Gesellschaft müssen diese auch ständig auf ihre Wirksamkeit überprüft und gegebenenfalls erneuert und ergänzt werden.
- Die AKNÖ vertritt die Interessen der NÖ Arbeitnehmer und
Arbeitnehmerinnen und zwar im regionalen, nationalen und internationalen
Zusammenhang.
- Die AKNÖ unterstützt mit ihrer politischen Arbeit und ihren
Dienstleistungen sozial sichere, faire und gesunde Arbeitsverhältnisse.
- Sie tritt mit ihren Dienstleistungen und ihrer
interessenpolitischen Gestaltungskraft aktiv für die tatsächliche
Gleichwertigkeit der Frauen in der Arbeitswelt und die soziale
Integration von benachteiligten Gruppen ein. Das gilt vor allem auch bei
Menschen mit besonderen Bedürfnissen und solchen mit
Migrationszusammenhang.
- Die AKNÖ trägt dazu bei, Ideen und Modelle für sozial-integrative
Arbeits-, Wirtschafts- und Lebensformen in der Gesellschaft zu
entwickeln und fördert das Verständnis für solche insbesondere bei den
jungen Menschen.
- Die AKNÖ fördert die Selbstverantwortung, Urteilsfähigkeit und Handlungsfähigkeit ihrer Mitglieder und bietet ihnen als Rückhalt den erforderlichen Schutz vor Unrechtmäßigkeiten im Arbeitsleben auf der Basis der gesetzlichen Bestimmungen.
- Sie fördert die soziale Idee und die gewerkschaftliche und betriebsrätliche Arbeit und trägt dazu bei, beim Aufbau neuer, krisenfester Ordnungen die Durchsetzungsfähigkeit der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu verbessern.