AK Niederösterreich-Studie zum E-Learning zeigt hohen Bedarf und große Verbesserungsmöglichkeiten

E-Learning wird vor allem in der beruflichen Weiterbildung immer wichtiger – und von weiterbildungswilligen Arbeitnehmer*innen auch gerne angenommen. Das belegt eine Studie der AK Niederösterreich. Die Untersuchung zeigt aber auch großen Verbesserungsbedarf, vor allem bei der technischen Ausstattung. Arbeiter*innen haben hierbei weniger oft Zugang zum E-Learning als Angestellte.


73 Prozent der berufsbezogenen Aus- und Weiterbildung fand in den letzten 12 Monaten vor der Erhebung über E-Learning statt. Befragt wurden für diese Studie des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung im Auftrag der AK Niederösterreich 1.003 Beschäftigte in Niederösterreich. Sie beleuchtete die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Inanspruchnahme von E-Learning in der beruflichen Weiterbildung. Auch wenn analoges Lernen weiter hohen Stellenwert hat, sehen die heimischen Beschäftigten laut dieser Studie vor allem zeitlich-organisatorische Vorteile im Lernen aus der Ferne. 77 Prozent der Befragten etwa empfinden es als Vorteil, dass die An- und Abreise zur Aus- und Weiterbildung dadurch wegfällt. 51 Prozent sehen darin eine bessere Vereinbarkeit mit der beruflichen Tätigkeit.


Gleichzeitig zeigt die AK Niederösterreich-Studie großen Verbesserungsbedarf auf: Nur etwa die Hälfte der Befragten hat die Möglichkeiten, von zu Hause am E-Learning teilzunehmen. Etwa gleich viele geben an, dass sie weder im Betrieb noch im Home-Office unmittelbaren Zugang zu ruhigen Arbeits- oder Lernräumen haben. Arbeiter*innen haben hier deutlich öfter Nachteile als Angestellte, Beschäftigte in kleinen Betrieben deutlich häufiger Probleme als Beschäftigte in großen Firmen. Der Hauptgrund, warum Weiterbildungswillige auch E-Learning nicht in Anspruch nehmen konnten, war Zeitmangel.


Expert*innen fordern bessere Rahmenbedingungen für Weiterbildungswillige
Christoph Tanzer, AK-Niederösterreich Bildungsexperte zu den Ergebnissen der Studie: „E-Learning ist in den letzten Jahren zu einem fixen Bestandteil der beruflichen Aus- und Weiterbildung geworden. Jetzt gilt es, diesem Bildungspfeiler den notwendigen Rahmen zu geben, damit möglichst viele Arbeitnehmer*innen digitales Lernen auch möglichst hindernisfrei für sich nutzen können“.


Rene Pfister, Betriebsratsvorsitzender bei der AUA fordert etwa einen gesetzlichen Anspruch auf eine Woche Weiterbildung als bezahlte Arbeitszeit. Und: „Mit Betriebsvereinbarungen kann man vieles zum Wohl der Belegschaft regeln. Das gilt auch für das Thema E-Learning. Unter anderem ist es besonders wichtig, dass für die Lerneinheiten genügend Arbeitszeit zur Verfügung gestellt wird“


Anna Biribauer vom BFI St. Pölten plädiert für eine bessere öffentliche Förderung auch für E-Learning: „E-Learning ist kein Allheilmittel, jedoch eine wichtige Ergänzung zu den traditionellen Weiterbildungsformen. Als regionaler Bildungsanbieter wünschen wir uns deshalb, dass von öffentlicher Seite sowohl das digitale, aber weiterhin auch das analoge Lernen in ausreichendem Maße gefördert wird."

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