Wohnen leistbar machen
In Niederösterreich wird immer weniger gebaut, die Baupreise sind stark gestiegen. Das verschärft die Situation für alle Wohnungssuchenden.
„Wenn man die Menschen fragt, was sie am meisten bewegt, dann gibt es zwei zentrale große Themen, wie eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer aufgezeigt hat: soziale Absicherung und leistbares Wohnen“, so Niederösterreichs AK-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser bei der Präsentation einer aktuellen Wohn- und Wohnbaustudie.
„Wohnen ist ein Grundrecht, und es kann nicht sein, dass immer mehr Menschen bis zu 42 % ihres Einkommens nur dafür aufwenden müssen, um in ihren vier Wänden leben zu können“, so Wieser, der betonte: „Besonders wichtig sind mehr geförderte Angebote für junge Haushalte. Denn gerade für junge Familien ist leistbares Wohnen ein ganz entscheidendes Thema, das in alle Richtungen strahlt.“
Wieser forderte eine Zweckbindung der Wohnbauförderung, Maßnahmen, um die Sanierungsrate anzukurbeln, ein Anheben der Fördersätze für den großvolumigen Neubau und Zugang zu günstigem Bauland für die gemeinnützigen Bauvereinigungen.
Weiters forderte er eine effektivere Koppelung von Länder- und Bundesförderung (One-Desk-Prinzip), verbesserte Beratungsangebote für Bauherr:innen sowie für bauausführende Betriebe zur Förderung von umfassenden Sanierungen. Außerdem sollen Bodenfonds eingeführt werden, um günstiges Bauland für geförderten Wohnbau zu ermöglichen, und die Subjektförderung muss ausgebaut werden.
Krise beim Bauen noch nicht überwunden
„Nach Höhepunkten 2017 und 2019 mit österreichweit jeweils über 85.000 baubewilligten Wohneinheiten brach die Bautätigkeit ab 2022 ein. 2024 wurden nur noch rund 44.000 Wohnungen baubewilligt. In Niederösterreich fielen die Baubewilligungszahlen von einem Höhepunkt 2021 von über 15.000 auf 2024 nur noch rund 6.600 bewilligte Einheiten. Das ist ein Rückgang um fast 60%. Dies hat massive Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette des Bauens“, so Studienautor Wolfgang Amann vom Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW).
Gegen eine Stop-and-go-Politik bei der Sanierungsförderung
„Der Bund und mehrere Bundesländer haben sich festgelegt, den heimischen Gebäudebestand bis 2040 zu dekarbonisieren (seitens der EU ist 2050 anvisiert). Jedes Jahr mit unzureichenden Sanierungsraten lässt das Ziel in weitere Ferne rücken. In der abgelaufenen Legislaturperiode ist es geglückt, die verfügbaren Förderungen massiv auszuweiten. Die mit dem aktuellen Förderstopp einhergehende Stop-and-go-Politik ist problematisch. Bei den rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen besteht weiterhin großer Handlungsbedarf“, so Amann abschließend.
Die Studie ist auf der Website der AK Niederösterreich abrufbar:
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