23.4.2025

Wissensforum Hirschwang 2025: Emissionen und Vermögen stärker besteuern

Margit Schratzenstaller, Senior Economist beim Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO), widmet sich in ihrem Vortrag beim 2. Wissensforum dem Thema „Die Finanzierung des Solidarstaats in Österreich – Status Quo und Reformperspektiven“. Die Höhe der Abgabenquote sei kein Maßstab dafür, ob ein Abgabensystem nachhaltig funktioniere. Die zu hohe Belastung des Faktors Arbeit stelle für Österreich aber ein Problem dar. „Bei den Umweltsteuern hinke Österreich nach wie vor dem EU-Schnitt hinterher, bei der CO2-Bepreisung sind wir gerade Mittelfeld“, sagt Schratzenstaller. Unbefriedigend seien ökologisch kontraproduktive Steuerprivilegien, z.B. das Dieselprivileg und die Dienstwagenbegünstigung, da sie zu deutlichen Steuerausfällen in Österreich führen. Es sei daher höchst an der Zeit, dass Österreich bei der Ökologisierung des Steuersystems ambitioniertere Schritte setze, z.B. durch eine höhere CO2-Bepreisung, eine Reform der PKW-Besteuerung sowie die Abschaffung umweltschädlicher Steuerausnahmen.

Auch bei den vermögensbezogenen Steuern liege Österreich seit langem deutlich hinter dem OECD-Schnitt. „Was wäre dagegen zu tun? Eine Reform der Grundsteuer, die Wiedereinführung einer Erbschafts- und Schenkungssteuer sowie eine EU-weit koordinierte Vermögenssteuer“, so Schratzenstaller.

Die Abgaben auf unselbstständige Arbeit seien in Österreich zu hoch. Das schaffe ein Ungleichgewicht im europäischen Vergleich. „Grundlinien für eine zukunftsorientierte Abgabenstruktur seien demzufolge: Die Verlagerung der Belastungen von Arbeit auf Emissionen, die stärkere Steuerfinanzierung der sozialen Sicherung sowie weiterer öffentlicher Leistungen (z.B. Familienleistungen) und der Verzicht auf weitere Senkungen der Unternehmensbesteuerung“, so Schratzenstaller abschließend.

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