13.6.2024

Veränderung der Arbeitswelt allgegenwärtig

AKNÖ-Wieser: Arbeitnehmer:innenschutzgesetz im Sinne der Beschäftigten weiterentwickeln.

Im Juni 1994 wurde das Arbeitnehmer:innenschutzgesetz (ASchG) in Österreich kundgemacht und es gilt bis heute als Meilenstein in der rechtlichen Absicherung des Sicherheits- und Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens fordert nun AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB Niederösterreich-Vorsitzender Markus Wieser: „Die Veränderung der Arbeitswelt ist allgegenwärtig, daher ist eine ständige Weiterentwicklung der Schutzregelungen für Beschäftigte erforderlich, sowohl auf europäischer wie auf nationaler Ebene.“

Die Herausforderungen, die mit digitalen, demografischen und ökologischen Veränderungen einhergehen, müssen angenommen werden. Es braucht Lösungen im Arbeitnehmer:innenschutz anlässlich der Zunahme an Telearbeit sowie der raschen Verbreitung drahtloser, mobiler und anderer fortschrittlicher Technologien. Auch neue Arbeitsformen und Geschäftsmodelle wie On-Demand Wirtschaft oder digitale Plattformen werden als Herausforderung angesehen.

Die psychische Gesundheit steht ebenfalls stärker im Zentrum. Die EU-Kommission sieht in ihrem Bericht "Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2021–2027 Arbeitsschutz in einer sich wandelnden Arbeitswelt" durch die zunehmende Digitalisierung eine voranschreitende Verwischung der „traditionellen Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben“ und eine Zunahme von Belastungen, etwa durch permanente Erreichbarkeit. An der „Verbesserung der Prävention arbeitsbedingter Krankheiten und Unfälle“ muss daher weiter gearbeitet werden, so Wieser. Der EU-Ansatz, die arbeitsbedingten Todesfälle EU-weit auf null zu reduzieren und arbeitsbedingte Erkrankungen signifikant zu verringern, wird von Wieser mit Nachdruck unterstützt.

Was arbeitsbedingte Kreislauferkrankungen betrifft, stellt die EU-Kommission weiters einen gravierenden Mangel an wissenschaftlichen Kenntnissen über deren „Ursachen“ und den „Zusammenhang mit arbeitsbedingten Risiken“ fest. Dies erschwere die Erarbeitung von wirksamen Präventivmaßnahmen, unterstreicht Wieser und weist auf das relevante Thema Hitze in der Arbeitswelt hin.

Wieser fordert daher für Österreich die Einrichtung von mehreren Lehrstühlen für Arbeitsmedizin, um praxisnahe Forschung in Österreich zu etablieren. Verglichen mit den großen Nachbarländern ist Österreich hier quasi ein Entwicklungsland, kritisiert Wieser.

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