Managementwissenschaftler Schlund skizziert die „Triple Transformation“
Wirtschaft 4.0 ist out. Managementwissenschaftler:innen wie Sebastian Schlund von der TU Wien sprechen längst von einer Industrie 5.0 – und die stellt die Wirtschaft Europas und mit ihr die Arbeitswelt vor widersprüchliche Herausforderungen, auf die sich die Politik und Wirtschaft zum Teil erst einstellen muss. Was das für Auswirkungen haben könnte, skizzierte Schlund auf dem Wissensforum Hirschwang der AK Niederösterreich.Nachhaltigkeit, Menschenzentriertheit und Digitalisierung – das sind die drei Komponenten der so genannten Triple Transformation und damit die zentralen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der europäischen Wirtschaft in der absehbaren Zukunft. Das ist die zentrale These von Sebastian Schlund, Professor am Institut für Managementwissenschaften der TU Wien und Geschäftsführer von Fraunhofer Research Austria.
Diese Rahmenbedingungen werden bei Politik und Wirtschaft bislang offenbar nur teilweise wahrgenommen. Das Thema Künstliche Intelligenz ist etwa für zwei Drittel der Klein- und Mittelbetriebe in Österreich bislang kein wirkliches Thema. Großbetriebe beschäftigen sich hingegen bereits nahezu geschlossen näher mit dem Thema. Zusammen mit dem ebenfalls öffentlich wenig diskutierten Thema Robotik wird das größere Auswirkungen auch auf den Arbeitsmarkt haben.
Hier müssten einige Fragestellungen näher betrachtet werden, führte Schlund die Teilnehmenden am Wissensforum Hirschwang der AK Niederösterreich in die Diskussion ein. Etwa: „Wie sieht zukünftig gute Arbeit aus? Und wie sehen zukünftige Arbeitsökosysteme aus?“
Feith: Facharbeiter sind Mangelware, wir müssen sie selbst ausbilden
Georg Feith, CEO der Neumann Aluminium Gruppe betonte: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen viel mehr Wissen, sie wollen Weiterbildung.
Wir schulen unsere Mitarbeiter ständig. Zum Beispiel beim Ideenmanagement aufbauen. „Wenn sich der Chef oder die Chefin mit Ideen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brüstet, wird man keine Ideen mehr einbringen ins Unternehmen“.
Wir müssen den Zugang für unsere Mitarbeiter:innen schaffen, damit sie sich weiterbilden können. In den Mint-Fächern gehen uns die Studierenden aus, Facharbeiter sind Mangelware, man muss sie also selbst ausbilden. Darum arbeiten wir viel mit Lehrlingen. Wir sind stolz darauf, dass zwei Drittel unserer Lehrlinge den Abschluss mit Auszeichnung schaffen. In den 1970er Jahren war Aufstieg durch Leistung das große Thema. Wir forcieren das. Die Lehre mit Matura ist bei uns Gang und Gäbe.
„Ganz wichtig: Die Zusammenarbeit mit den Betriebsrätien funktioniert nicht nur in diesem Bereich sehr gut, wir tauschen uns ständig aus“.
Strohmayer: Schulung und Weiterbildung im Betrieb sind unbedingt notwendig
Alfred Strohmayer, Geschäftsführer der D+H Österreich GmbH, verwies auf Schulung und Weiterbildung in seinem Betrieb. „Es geht darum, eine sinnstiftende Arbeit zu schaffen“.
Die Unternehmenskultur, die Mitarbeiterkompetenz und die technische Infrastruktur sind wichtig für die erfolgreiche Integration neuer Technologien.
„Wir haben in unserem Betrieb sehr fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wollen sich auch weiterentwickeln. Darum machen wir gemeinsam Weiterbildungsprogramme, zugeschnitten für die oder den jeweilige/n Mitarbeiterin oder Mitarbeiter“.
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