6.3.2023

Internationaler Frauentag

„Für Frauen ist zu Hause nur Schichtwechsel“ wusste die Gewerkschafterin Käthe Leichter schon vor gut 90 Jahren.  Auch heute noch liegt die Hauptlast der unbezahlten Familiensorgearbeit bei den Frauen. Rund die Hälfte der Frauen arbeitet Teilzeit – überwiegend, um Erwerbs- und Familienarbeit unter einen Hut bringen zu können.

Frauenerwerbstätigkeit sollte aber für Frauen existenzsichernd sein, und nicht nur Zuverdienst zum Haushaltseinkommen. Dazu muss endlich Chancengleichheit für Männer und Frauen im Erwerbsleben hergestellt werden. „Eine Debatte über eine Schlechterstellung von Teilzeitarbeit ist hier kontraproduktiv, vielmehr ist es notwendig, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Frauen ermöglichen mehr Stunden arbeiten zu können,“ erklärt Arbeiterkammer Niederösterreich Präsident und ÖGB-Vorsitzender Markus Wieser.

„Zwei Drittel der täglichen Arbeitsstunden leisten Frauen unbezahlt, während sie nur für ein Drittel ihrer täglichen Arbeitsstunden bezahlt werden,“ so Birgit Schön, Leiterin der Abteilung Frauenpolitik der Arbeiterkammer Niederösterreich. „Sie übernehmen den Hauptteil der unbezahlten Familiensorgearbeit und begeben sich dadurch häufig in eine lebenslange finanzielle Abhängigkeit.“

Ein wichtiger Punkt ist nach wie vor der flächendeckende Ausbau von hochwertigen und leistbaren institutionellen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen.  Auch eine fairere Verteilung von Erwerbs- und Familiensorgearbeit zwischen beiden Elternteilen ist wichtig, um die finanzielle Unabhängigkeit beider zu unterstützen.  AK und ÖGB haben mit dem Familienarbeitszeitmodell einen Vorschlag vorgelegt, der genau diese Entwicklung fördert.

ÖGB NÖ fordert: „1. Arbeitsbedingungen verbessern. 2. Finanzielle Sorgen nehmen. 3. Frauen von Care-Arbeit entlasten.“

Die Entlastung der Frauen von nicht bezahlter Care-Arbeit sieht auch die ÖGB NÖ Landesfrauenvorsitzende Didem Strebinger als eine der zentralen Fragen. „Es kann nicht sein, dass der Großteil an Care-Arbeit wie Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege nach wie vor bei den Frauen liegt. Hier braucht es echte Partnerschaft und eine gerechte Aufteilung.“

Strebinger verweist auch auf positive Entwicklungen der letzten Jahre: „Wir haben viel erreicht, etwa Papamonat und Väterkarenz durchgesetzt. Schaffen wir jetzt bessere Arbeitsbedingungen für Frauen und nehmen wir ihnen finanzielle Sorgen – 2.000 Euro Mindestlohn erleichtert den Menschen das Leben!“

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