20.3.2024

Detaillierte Studie von Jugendforscherin Großegger Grundlage für Diskussionen

„Die Jugend von heute“ ist seit jeher Gegenstand von Projektionen. Die heutige Jugend von heute freilich sieht sich gehäuften und widersprüchlichen Anforderungen ausgesetzt wie lange nicht. Und so tickt diese Generation wirklich merkbar anders als die Jugend vorangegangener Generationen der vergangenen Jahrzehnte. Wie man den Bedürfnissen dieser Generation gerecht werden kann, stand im Fokus des heurigen Wissensforum Hirschwang der AK Niederösterreich.

Sie sind optimistische Pessimist:innen, die Angehörigen der Generation Z. Die persönliche Zukunft sehen sie optimisch, die der Gesellschaft pessimistisch. Gleichzeitig gibt nur ein Prozent der heute Jugendlichen an, unbeschwert zu leben. Das sind die Kernaussagen einer umfassenden Studie, die Jugendforscherin Barbara Großegger beim heutigen Wissensforum Hirschwang der AK Niederösterreich vorstellte. Diese äußerst widersprüchliche Haltung liegt darin begründet, dass diese Jugend in Jahren der permanenten Krise sozialisiert wurde, von Covid über den Ukraine-Krieg bis zur unbewältigten Dauerbaustelle Klimawandel. So lautet die Anforderung an die heutige Jugend: Findet euch in einer hochkomplexen Postwachstumsgesellschaft zurecht.

Große Verunsicherung besteht im Blick auf künstliche Intelligenz: Je knapp ein Drittel befragter Lehrlinge erwartet, dass ihnen KI die ganze Arbeit wegnimmt oder nur die mühsamen und langweiligen Arbeiten übrig lässt. Nur ein Sechstel der Lehrlinge erhofft sich Verbesserungen durch Künstliche Intelligenz.

Dieses hohe Maß an Widersprüchen findet sich auch in dem wieder, was die Generation Z von ihrer Umwelt und von der Arbeitswelt erwartet: Einerseits hat sie ein großes Sicherheitsbedürfnis und wertet Kontinuität und Stabilität als wichtiger als das lange Zeit der Fall war. Gleichzeitig gibt es eine geringe Bindungsbereitschaft an den aktuellen Arbeitsplatz. Die Generation Z wechselt den Job häufiger als ältere Arbeitnehmer:innen und begreift Anpassungsfähigkeit als Stärke: „Die Jugend ist offen für Optionen, die sie ursprünglich nicht ins Auge gefasst hat. Die Optionen müssen aber wir bieten“, so Jugendforscherin Großegger.

 
Rechberger: Wie die Arbeitswelt auf die Bedürfnisse der Jüngeren eingehen kann

Ein besseres Verhältnis zwischen Leben und Arbeit, und Arbeit, die wieder Sinn hat – das wünscht sich die heute junge Generation, wie eine Studie der Jugendforscherin Beate Großegger ergab, die beim heurigen Wissensforum Hirschwang präsentiert wurde. Welche Möglichkeiten die Arbeitswelt bietet, um auf diese Bedürfnisse einzugehen, stellte AK Niederösterreich-Expertin Sandra Rechberger vor. Zusammenfassung: Mit einer starken Interessenvertretung klappt’s.

Flexiblere Arbeitszeiten auch zugunsten von Arbeitnehmer:innen? Home Office? Ein Betrieb, dem die Gesundheit seiner Beschäftigten ein Anliegen ist? Hilfe wie Freistellungen im Notfall? Diese Dinge sind der so genannten Generation Z ein dringenderes Anliegen als das bei älteren Beschäftigten der Fall ist. Das zeigt mehr als eine Studie zu den Wünschen der jüngeren Generation auf.

Für die meisten dieser Wünsche gibt es bereits einen arbeitsrechtlichen Rahmen in Österreich. Dass der im gewünschten Ausmaß genutzt wird, fällt freilich nicht vom Himmel, wie AK Niederösterreich-Expertin Sandra Rechberger in ihrem Vortrag beim heurigen Wissensforum Hirschwang der AK Niederösterreich ausführte. Die Chancen für Gleitzeit, eventuelle Arbeitszeitverkürzungen oder die Möglichkeit von Home Office steigen deutlich, wenn es im Betrieb einen Betriebsrat gibt, und der für genau diese Anliegen Betriebsvereinbarungen ausverhandeln kann.

Auch beim Thema Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz ist eine gute Interessenvertretung wichtig. So berät etwa die AK Niederösterreich Betriebsrät:innen und Sicherheits- und Vertrauenspersonen, die in ihrem Unternehmen mehr Gesundheitsförderung einführen wollen und begleitet sie das gesamte Projekt hindurch.

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