Frauen
Bei der Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt hat sich einiges getan. Trotzdem verdienen Frauen weniger als Männer. Warum?
Frauen verdienen im Vergleich zu Männern - auch bei Vollzeitbeschäftigung – weniger, erhalten in NÖ rund 41% weniger Pension und sind im erhöhtem Ausmaß von Armut, Gewalt und psychischen Belastungen betroffen.
Anlässlich des Weltfrauentag am 8. März fordert AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser daher „echte“ Work-Life-Balance und Chancengleichheit sowie mehr Gesundheit für Frauen. „Es braucht gerechte Entlohnung, faire Arbeitsbedingungen und flächendeckende, hochwertige und leistbare Kinderbildungs- und –betreuungsangebote mit Rechtsanspruch“, sagt Wieser.
Die aktuellen Bedingungen schlagen sich auch auf die Gesundheit nieder, wie der aktuelle Frauengesundheitsbericht zeigt. Zwar leben Frauen länger als Männer, doch geht es ihnen dabei häufiger gesundheitlich schlecht. Die Tatsache, dass Frauen ein höheres Risiko haben, an Herz-Kreis-Erkrankungen zu sterben und auch vermehrt an Depressionen leiden, wird von Expert:innen auch auf benachteiligende gesellschaftliche Strukturen zurückgeführt.
Die neue Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria zeigt auf, dass Mädchen und Frauen insgesamt mehr Zeit mit (bezahlter und unbezahlter) Arbeit verbringen, weniger Zeit für Freizeitaktivitäten haben und häufiger unter Zeitdruck leiden. Jede vierte Befragte (26 %) gibt an (fast) immer unter Zeitdruck zu stehen.
„Selbst bei gleichem Erwerbsausmaß der Frau und ihres Partners übernimmt die Frau rund zwei Drittel (64 %) der Hausarbeit. Die neue Erhebung zeigt, dass sich in Sachen gerechte Verteilung der unbezahlten Care-Arbeit in den letzten Jahren kaum etwas verbessert hat.“ stellt Birgit Schön, Leiterin der Abteilung Frauenpolitik der Arbeiterkammer Niederösterreich, fest.
Verschärft wird die finanzielle Benachteiligung von Frauen auch immer noch dadurch, dass es gerade in den von ihnen dominierten Branchen keine faire, den Anforderungen und Leistungen entsprechende Entlohnung gibt, die auch die gesellschaftliche Relevanz dieser Berufsgruppen berücksichtigt.
Die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen in allen Lebensphasen ist auch wichtig um häusliche Gewalt zu verhindern. Die zahlreichen Femizide, die allein dieses Jahr in Österreich stattgefunden haben, verdeutlichen den Handlungsbedarf in Sachen Gewaltprävention.
Statt Verbesserungen plane die Regierung offenbar eine Verhöhnung der Frauen, kritisiert die ÖGB Niederösterreich Frauenvorsitzenden Didem Strebinger den „Österreichplan“. „Zuerst schafft man Realitäten, indem man Frauen aufgrund fehlender Kinderbetreuung in die Teilzeit drängt und dann werden die Frauen auch noch dafür bestraft“, verweist Strebinger auf den Vollzeitbonus.
„Es ist an der Zeit, die Ängste und Sorgen der Frauen endlich ernst zu nehmen und ihnen die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie verdienen. Denn ohne Frauen geht nichts! “
ÖGB Niederösterreich fordert bessere Bedingungen für Frauenpensionen
Frauen bekommen nicht nur deutlich weniger Pension als Männer. Jede dritte Frau kann nicht direkt aus einer Erwerbstätigkeit in Pension gehen. Damit mehr Frauen bis zur Pension arbeiten können, braucht es gute Arbeitsbedingungen und präventive Gesundheitsförderung.
„Wir fordern alternsgerechte Lösungen für Arbeitnehmerinnen in den Unternehmen. Nur Frauen, die nicht in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden, haben eine ausreichende Pension.“, erklärt Strebinger in Anbetracht der gerade stattfindenden Anhebung des Frauenpensionsalters auf 65.
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