26.10.2022

AK Niederösterreich und ÖGB Niederösterreich zum Equal Pay Day

Am 28. Oktober ist in Niederösterreich Equal Pay Day. Das bedeutet, dass an diesem Tag ein in Niederösterreich wohnender Mann durchschnittlich bereits so viel verdient hat, wie eine in Niederösterreich lebende Frau durchschnittlich brutto am Ende des Jahres verdient haben wird. Die Niederösterreicherinnen arbeiten rechnerisch die letzten 65 Tage des Jahres gratis. „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit muss über alle Branchen und Berufe gelten“, so AK-Niederösterreich Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.

Die Gründe für die Einkommensunterschiede sind vielfältig. Zum einem liegt die Ursache darin, dass gerade in den frauendominierten Branchen wie der Pflege, dem Handel, der Reinigung, körpernahen Dienstleistungen, dem Hotel- und Gastgewerbe die Arbeitnehmer:innen vergleichsweise weniger verdienen.
Aber auch Ungerechtigkeiten bei Einstufungen, geringere Aufstiegschancen von Frauen, der noch immer deutlich geringe Frauenanteil unter den Führungskräften sowie längere Berufsunterbrechungen wegen Kinderbetreuungspflichten gelten als weitere Ursachen. 

Auch in gut bezahlten Jobs verdienen Frauen deutlich weniger als Männer 

Der Gender Pay Gap vergleicht die durchschnittlichen Bruttojahreseinkommen von ganzjährig vollzeitbeschäftigten Männern und Frauen. Die Pandemie hat dazu geführt, dass viele Menschen in Kurzarbeit waren, oder gar ihre Arbeit verloren haben. Viele Männer haben weniger verdient, da sie deutlich weniger Überstunden leisten konnten.  Jene Frauen, die in erster Linie ganzjährig vollzeitbeschäftigt geblieben sind, waren jene, die im Homeoffice arbeiten konnten. Diese sind tendenziell besser bezahlt. „Obwohl also Männer weniger verdient haben und überwiegend besser verdienende Frauen in die Berechnung mit einfließen, verdienen die Niederösterreicherinnen immer noch 17,6 Prozent weniger als die Niederösterreicher,“ erklärt Birgit Schön, Leiterin der Abteilung Frauenpolitik der Arbeiterkammer Niederösterreich.

Reden wir übers Geld – Ausbau von Kinderbetreuung und 2.000 Euro Mindestlohn

„Reden wir übers Geld! Sprechen wir darüber, was wir verdienen – machen wir transparent, wo Frauen und Männer ungleich bezahlt werden. Wir kennen die Ursachen für die große Einkommensschere.“, erklärt ÖGB NÖ Landesfrauensekretärin Bernadette Korherr.
Noch dramatischer sei der Einkommensunterschied, wenn man den hohen Teilzeitbeschäftigungsanteil bei Frauen von knapp 50 Prozent etwa aufgrund fehlender Kinderbetreuungsangebote und ungleicher Aufteilung unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern mitberücksichtige. „Um Frauen gleiche Chancen zu geben, fordern wir einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Geburtstag des Kindes und einen Mindestlohn von 2.000 Euro brutto.“, so die ÖGB NÖ Landesfrauensekretärin.

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