AK NÖ-Wieser: Ausbildung in der Pflege braucht existenzsicherndes Einstiegsgehalt
Zahlreiche Betroffene haben sich in den vergangenen Tagen bei der Arbeiterkammer Niederösterreich gemeldet, weil sie die monatliche Pflegeausbildungsprämie des Landes nicht bekommen. Die 600 Euro Förderung bei einer Ausbildung bekommen künftige Fachkräfte derzeit nur, wenn sie keine andere existenzsichernde Leistung erhalten, etwa Umschulungsgeld, Arbeitslosengeld oder ein Fachkräftestipendium. „Wenn die Pflegeausbildung ein Anreiz sein soll, dann braucht es dafür auch eine einheitliche Unterstützung. Wir fordern daher ein existenzsicherndes Einstiegsgehalt von 1.700 Euro brutto während der Pflegeausbildung für alle, analog zu den Polizeischüler:innen“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.
Eine Betroffene mit einem Fachkräftestipendium war der Annahme, dass die Prämie des Landes eine zusätzliche finanzielle Unterstützung zur Pflegeausbildung sei. Wie die 39-Jährige meldeten sich aber auch zahlreiche weitere UmsteigerInnen bei der Arbeiterkammer, denen die 600 Euro Anreiz aber nicht gewährt wurde. Es herrscht große Unklarheit bei den Betroffenen. Wieser verweist zur Lösung dieses Durcheinanders auf die von allen Fraktionen mitgetragenen Vorschläge der Arbeiterkammer NÖ, die Vielzahl der Förderstellen in einem sogenannten "Anstellungsmodell" zu vereinen. Ähnlich wie die Ausbildung von Polizeischüler:innen soll die Ausbildung in Pflegeberufen im Rahmen eines sozialversicherungspflichtigen Dienstverhältnisses mit geregeltem Einkommen von mindestens EUR 1.700 brutto/Monat und einer klaren Verantwortung des Arbeitgebers für den Arbeitnehmer:innenschutz geregelt werden.
„Es zeigt sich, dass es im Pflegebereich deutlich mehr Maßnahmen braucht, um Menschen für diesen Beruf zu begeistern. Das gilt ganz besonders auch für Um- und WiedereinsteigerInnen“, so Wieser. Der AK NÖ-Präsident fordert daher auch niederschwellige Fortbildungsangebote für Wiedereinstieger:innen, tatsächliche Durchlässigkeit der Bildungswege, entsprechende Karrieremöglichkeiten, familienfreundliche Arbeitszeiten, verlässliche Dienstpläne und vor allem eine Erhöhung des Entgelts. Es sind Frauen, die mehrheitlich im herausfordernden Berufsfeld der Pflege tätig sind. Zusätzlich müssen sie nun auch noch bis 65 Jahre arbeiten, da die Bundesregierung die stufenweise Erhöhung des Regel-Pensionsantrittsalters beschlossen hat. „Geringe Einkommen wirken sich zusätzlich auch noch nachteilig auf die Pensionshöhe aus. Daher sind hier raschest Verbesserungen notwendig“, so Wieser.
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