AK NÖ-Wieser: „Pflegearbeit ist Schwerarbeit – endlich wird sie als solche anerkannt“
Beschäftigte im Pflege- und Sozialbereich werden entlastet / Langjährige Forderung der AK Niederösterreich endlich umgesetzt
Pflegeberufe werden ab 1. Jänner 2026 in die Schwerarbeitsregelung aufgenommen. Für AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzenden Markus Wieser ist das ein Erfolg, auf den die Beschäftigten lange gewartet haben: „Pflegearbeit ist körperlich, psychisch und emotional Schwerarbeit – und sie verdient auch rechtlich diese Anerkennung. Dass die Bundesregierung hier endlich handelt, ist ein Schritt der Fairness gegenüber all jenen, die täglich für andere da sind.“
Im Jahr 2023 hat die Vollversammlung der AK Niederösterreich in einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen gefordert, die spezifischen Belastungen im Pflege- und Betreuungsbereich als Schwerarbeit anzuerkennen. Mit dem aktuellen Beschluss wird eine langjährige Forderung der AK Niederösterreich endlich umgesetzt. „Das bringt spürbare Verbesserungen für viele Beschäftigte in Niederösterreich, die Tag und Nacht unter hohen Belastungen arbeiten“, betont Wieser.
Studie zeigte deutlichen Handlungsbedarf
Die AK Niederösterreich hat vor zwei Jahren in einer umfassenden Befragung unter 2.900 Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich gezeigt, wie groß die Belastungen tatsächlich sind: 41 Prozent der Befragten glauben nicht, den Beruf bis zur Pension ausüben zu können, jede:r Zweite fühlt sich nach einem Arbeitstag körperlich erschöpft, und jede:r Dritte leidet unter psychischer Erschöpfung oder Rückenschmerzen.
Die damalige Forderung war klar: Tätigkeiten, die körperlich anstrengend sind, hohen psychischen Druck und Schichtarbeit verbinden, müssen als Schwerarbeit gelten – auch in Teilzeit und unabhängig davon, ob sie in Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder in der mobilen Betreuung stattfinden.
Noch nicht am Ziel
„Die Aufnahme der Pflegeberufe in die Schwerarbeitsregelung ist ein wichtiger Schritt – aber sie darf kein Endpunkt sein“, so Wieser. „Wenn wir die Pflege wirklich zukunftsfähig machen wollen, müssen wir weiter daran arbeiten, die Arbeitsbedingungen zu verbessern: faire Entlohnung, verlässliche Dienstpläne und mehr Personal sind dafür unerlässlich.“
Denn trotz der positiven Wirkung wird nur ein Teil der Pflegekräfte tatsächlich von der neuen Regelung profitieren. „Das zeigt, wie wichtig weitere Verbesserungen für die Beschäftigten sind“, betont Wieser.