20.9.2024

Nach ISL-Insolvenz: AK Niederösterreich sichert Schüler:innen in medizin. Assistenzberufen den raschen Abschluss ihrer Ausbildungen

Der "Verein zur Förderung guter Pflege und Betreuung" der die ISL-Akademie betrieben hat, hat Mitte August Konkursantrag eingebracht. Anfang September dann die Schocknachricht für die Auszubildenden: die Ausbildungen im Bereich der Pflege, Ordinationsassistenz und Heimhilfe werden mitten in der Ausbildung eingestellt.

Über 80 Auszubildende standen plötzlich ohne Aussicht auf einen Abschluss da. Einige zahlten die Ausbildung aus eigener Tasche, für die Ordinationsassistenz sind das Kosten von 3.846 Euro, dieses Geld ist einmal weg. Diese Ausgaben können derzeit nur beim Insolvenzverfahren angemeldet werden - mit unsicherem Ausgang, ob die Betroffenen zumindest einen Teil davon zurückbekommen - eine abgeschlosssene Ausbildung hätten sie dann trotzdem keine.

Für allen betroffenen Schüler:innen der Pflegeassistenz hat die NÖ Landesgesundheitsagentur zumindest die Möglichkeit zum Abschluss ihrer Ausbildung an ihren Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege in St.Pölten und Baden angeboten.

Für Teilnehmer:innen der Ordinationsassistenz-Lehrgänge wurde bislang gar keine Lösung gefunden.

Die AK Niederösterreich hat deshalb umgehend reagiert und konnte mittlerweile für alle anderen eine passende Lösung finden. „Wir haben schnell und unbürokratisch gehandelt, um auch den betroffenen Schülerinnen und Schülern der Ordinationsassistenz-Ausbildung eine nahtlose Fortsetzung und den raschen Abschluss ihrer Ausbildung zu ermöglichen“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.

Das Berufsförderungsinstitut Niederösterreich hat wegen der Dringlichkeit gemeinsam mit der Arbeiterkammer ein Modell entwickelt, das den Ordinationsassisten:innen den raschen Ausbildungsabschluss im BFI NÖ ermöglicht. Die AK Niederösterreich wird für die betroffenen AK-Mitglieder die Ausbildungskosten im erforderlichen Ausmaß übernehmen.

Dieser Fall zeigt wieder einmal auf, wenn man sich bei der Ausbildung von Gesundheitsberufen und in der Gesundheitsversorgung auf private gewinnorientierte Träger verlässt. „Wir brauchen eine öffentlich finanzierte Gesundheitsversorgung ohne Abhängigkeiten von privaten Organisationen und finanziell existenzsichernde, öffentliche Ausbildungsangebote für Gesundheitsberufe – das heißt auch Ausbildungsplätze die bis zum Abschluss der Ausbildung abgesichert sind“, so Wieser. 

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