20.3.2024

Lichtenberger zeigt Verwundbarkeit von Lieferketten und Herausforderungen für verantwortlichen Handel auf

Versorgungssicherheit in kritischen Bereichen als zentrales Anliegen der AK Niederösterreich stand auch groß auf der Tagesordnung des Wissensforum Hirschwang der AK Niederösterreich. Die ehemalige EU-Abgeordnete und anerkannte Expertin für die EU, Eva Lichtenberger, zeigte in ihrem Impulsreferat die Herausforderungen für dieses Anliegen auf.

Ein Schoko-Banane-Müsliriegel zeigt, wie abhängig wir von internationalen Lieferketten sind. Er besteht aus 14 Hauptzutaten. Die benötigen ihrerseits mehr als zwei Dutzend Vorerzeugnisse diverser Art, von Kakaomasse über Mais und Reismehl bis hin zu Emulgatoren. Je nach Kombination kommt man da schon auf 30 verschiedene Zulieferländer auf vier Kontinenten. Beileibe kein Extrembeispiel, wie Eva Lichtenberger am Wissensforum Hirschwang der AK Niederösterreich erläuterte. Sie ist ehemalige EU-Abgeordnete und heute als Erwachsenenbildnerin für EU-Themen in Österreich tätig. Wie schnell solche komplexen Lieferketten in Gefahr geraten können, zeigten zuletzt die Covid-Pandemie und der Ukraine-Krieg. Aber selbst in weniger krisenhaften Zeiten wird die Lage immer komplexer, nicht zuletzt durch die immer größer werdende Rolle Chinas in der Weltwirtschaft.

Auch wenn die EU seit dem Vorjahr mit Richtlinien zumindest die Versorgungssicherheit der kritischen Infrastruktur verbessern will, gibt es für politische Maßnahmen ein großes Manko, sagt Lichtenberger. „Es gibt zu wenig wissenschaftliche Arbeit über die Verwundbarkeit von Lieferketten“.

Das erschwert auch Bemühungen wie das soeben vom EU-Parlament beschlossene Lieferkettengesetz, das Produkte aus menschenrechtswidriger oder ökologisch bedenklicher Erzeugung aus der EU fernhalten soll. 

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