29.07.2022

EQUAL PENSION DAY: Altersarmut ist weiblich

41 Prozent weniger Pension bekommen Frauen im Österreichschnitt im Vergleich zu Männern, in Niederösterreich sind es sogar fast 42 Prozent. Das ist das Ergebnis der Berechnung zum heurigen Equal Pension Day, der in Niederösterreich auf den 31. Juli fällt. Während Männer im Ruhestand in Niederösterreich 2.187,98 Euro zum Leben haben, müssen Frauen mit monatlich 1.274,96 Euro auskommen. „Es braucht daher rasch Maßnahmen, um diese Ungleichheit zu beseitigen“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.

Die Niederösterreicherinnen bekommen durchschnittlich 42 Prozent weniger Pension als die Niederösterreicher. „Die Gründe dafür liegen auf der Hand,“ erklärt Birgit Schön, die Leiterin der Abteilung Frauenpolitik der Arbeiterkammer Niederösterreich, „in den frauendominierten Branchen sind die Löhne und Gehälter wesentlich niedriger, Frauen arbeiten wesentlich häufiger und länger in Teilzeit und, sind Kinder da, unterbrechen wesentlich häufiger und länger ihre Erwerbstätigkeit. All das hat massive negative Auswirkungen auf die Pensionshöhe – nämlich durchschnittlich rund 13.000 Euro weniger Pension im Jahr als ein durchschnittlicher niederösterreichischer Pensionist.“

Ein Großteil (rund zwei Drittel) der unbezahlten Familienarbeit – Kinderbetreuung, Hausarbeit und Pflege wird nach wie vor von Frauen geleistet. Sie bekommen nur rund ein Drittel ihrer Arbeitszeit bezahlt. Die restlichen Stunden verrichten sie unbezahlte Familiensorgearbeit. Da bleibt wenig Zeit für eine bezahlte Vollzeitstelle. „Fakt ist aber, jeder Monat mehr Vollzeitbeschäftigung verbessert die finanzielle Situation im Alter. Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, die es Frauen ermöglichen einer existenzsichernden Erwerbstätigkeit nachzugehen, um ihnen dadurch auch eine existenzsichernde Pension zu sichern“, sagt Birgit Schön.

Handlungsbedarf besteht in vielen Bereichen: sei es der flächendeckende Ausbau qualitativ hochwertiger, leistbarer, ganztägiger Kinderbetreuung für Kinder ab dem ersten Geburtstag, eine bessere Anrechnung von Kindererziehungszeiten und ein Modell, das eine fairere Verteilung der Erwerbs- und der Familiensorgearbeit zwischen den Eltern unterstützt. „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist ebenso ein Gebot der Stunde wie eine faire Bezahlung in den frauenspezifisch dominierten Branchen“, fordert AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.

Kontakt

Kontakt

Pressestelle

E-Mail: presse@aknoe.at

Sekretariat: +43 5 7171 21941

Journaldienst:
Tel: +43 5 7171 21900
Fax: +43 5 7171 21999