JOBCRAFT
Sinnorientierte und proaktive Selbstorganisation der eigenen Arbeit als neue Form der Mitarbeiter*innen-Partizipation

Job Crafting ist ein Forschungs- und Praxiskonzept aus dem Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie, das beschreibt, wie Mitarbeiter von sich aus aktiv ihre Arbeit und deren Umgebung gestalten, damit es zu einer besseren Passung zu ihren individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Präferenzen kommt. Anstatt passiv auf die Anforderungen des Jobs zu reagieren, übernehmen Mitarbeiter eine aktive Rolle, um möglichst autonom ihre Arbeitsaufgaben, Arbeitsbeziehungen und den Kontext ihrer Arbeit zu gestalten.
Es gibt drei Hauptdimensionen des Job Crafting:
- Task Crafting (Aufgabenanpassung): Mitarbeiter ändern die Art und Weise, wie sie ihre Aufgaben wahrnehmen, organisieren oder ausführen. Dies kann beinhalten, bestimmte Aufgaben hinzuzufügen, zu eliminieren oder neu zu gestalten, um mehr Bedeutung oder Herausforderung zu schaffen.
- Relational Crafting (Beziehungsanpassung): Mitarbeiter passen ihre Interaktionen und Beziehungen zu Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden an. Dies kann bedeuten, verstärkt mit bestimmten Kollegen zusammenzuarbeiten, um Unterstützung zu erhalten, oder Kommunikationswege zu ändern, um Konflikte zu minimieren.
- Kognitives Crafting (kognitive Anpassung): Mitarbeiter verändern ihre Wahrnehmung und Interpretation ihrer Arbeit. Dies kann beinhalten, den Fokus auf positive Aspekte der Arbeit zu legen, eine sinnstiftende Perspektive zu entwickeln oder neue Ziele zu setzen, um eine größere Motivation zu erreichen.
Durch Job Crafting können Mitarbeiter eine größere Passung zwischen ihren individuellen Fähigkeiten, Interessen und Werten und den Anforderungen ihres Jobs herstellen. Im Rahmen unserer in Zusammenarbeit mit Unternehmen aus Niederösterreich durchgeführten Studien soll gezeigt werden, ob und inwiefern dies zu einer höheren Zufriedenheit, zu mehr Motivation und höherer Organisationsbindung sowie stärkerem Engagement führt.