3.3.2025

Steuerlast fair verteilen – Arbeitnehmer:innen entlasten

„Jährlich lassen niederösterreichische Arbeitnehme:rinnen Millionen Euro beim Finanzamt liegen. Unsere Expertinnen und Experten helfen, die zu viel bezahlten Steuern wieder zurückzuholen“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB-Niederösterreich Vorsitzender Markus Wieser. Bereits zum 23. Mal finden die Steuerspar-Beratungen der AK Niederösterreich statt. Waren es in den ersten Jahren nur „Steuerspar-Wochen“, so können die Mitglieder seit einigen Jahren das ganze Jahr hindurch ihre Beratungs-Termine wahrnehmen.
 „Die Verteilung der Steuer- und Abgabenleistung zeigt eine Schieflage: Die größten Einnahmequellen des Staates in seiner Gesamtheit sind derzeit die Sozialversicherungsbeiträge, die Umsatzsteuer sowie die Einkommen- bzw. Lohnsteuer. Diese Steuern und Abgaben werden aber fast ausschließlich von privaten Haushalten getragen“, so Wieser.

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tragen derzeit ca. 80 % zum gesamten Steuer- und Abgabenvolumen bei, obwohl sie über Löhne und Gehälter nur ca. 60 % der Bruttowertschöpfung erhalten. Gewinne der Unternehmen werden aber unterdurchschnittlich besteuert und haben in den letzten Jahrzehnten von einigen Steuerreformen profitiert. So wurde der Steuersatz der Körperschaftsteuer Stück für Stück reduziert: „Im Jahr 2000 lag der Steuersatz noch bei 34 %, im Jahr 2024 wurde er auf 23 % reduziert“, so Wieser
vlnr.: AK-Steuerexpertin Julia Scharitzer, AKN_Präsident Markus Wieser und AKNÖ-Direktorin Bettuna Heise
vlnr.: AK-Steuerexpertin Julia Scharitzer, AKN_Präsident Markus Wieser und AKNÖ-Direktorin Bettuna Heise © Georges Schneider, AK Niederösterreich


AK fordert Absetzbarkeit für Präventivmaßnahmen im Zusammenhang mit außergewöhnlichen Belastungen

Aktuell sind vorgenommene Präventivmaßnahmen für Hochwasser-, Hagel-, Muren- und sonstige durch Naturkatastrophen verursache Schäden steuerlich nicht absetzbar. Eine steuerliche Absetzbarkeit würde einen finanziellen Anreiz schaffen, um in solche Maßnahmen zu investieren. Sie würde nicht nur die akuten Auswirkungen minimieren sondern auch dazu beitragen das Budget zu schonen, da weniger Förderungen zur Schadensbehebung notwendig wären.

Auch bei der Krankheitsprävention werden Ausgaben (z.B. Mundhygiene, Impfungen, Vitamine, Nahrungsergänzungs- und Verhütungsmittel) aktuell nicht steuerlich begünstigt. Eine steuerliche Absetzbarkeit würde zusätzliche Anreize schaffen, sich frühzeitig um die Gesundheit zu kümmern und damit spätere Krankheitskosten zu verringern oder gar zu verhindern. Dies würde auf lange Sicht nicht nur zu einer Entlastung des Gesundheitssystems führen sondern es Arbeitnehmer:innen auch ermöglichen, lange gesund in der Beschäftigung zu verbleiben.

Heise: Mehr als 32.000 Beratungen im Jahr 2024

„32.319 Mitglieder haben sich 2024 für steuerrechtliche Beratungen an die AK Niederösterreich gewandt. Davon waren 17.351 persönliche Beratungen, 13.292 telefonische und 1.676 Onlineberatungen. Unsere Expert:innen der AK konnten für sie insgesamt 20,570.976 Euro vom Finanzamt zurückholen. Das ist ein Plus von 1,7 Millionen Euro gegenüber 2023 und ein neuer Rekord“, so die Direktorin der AK Niederösterreich, Bettina Heise.

„Ganz wichtig ist uns ein niederschwelliger Zugang für unsere Mitglieder. Sei es im persönlichen Gespräch, telefonisch oder Online. „Immer mehr gefragt sind unsere Steuer-Webinare. Im Vorjahr haben dieses Service bereits 600 Mitglieder in Anspruch genommen. Wir haben dieses Service bewusst heuer ausgebaut und bereits mehr als die dreifachen Anmeldungen, das zeigt wie gut unsere Beratungen angenommen werden und wie groß der Bedarf ist. Und die Teilnehmer:innen zeigen sich auch sehr zufrieden."


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