10.07.2025

Kostenfalle Mobilbox im Urlaub

Eine Frau aus dem Bezirk St. Pölten wollte auf Nummer sicher gehen: Vor dem Ägypten-Urlaub deaktivierte sie vorsorglich das Datenroaming. Doch zurück zu Hause kam das böse Erwachen – 850 Euro wollte ihr Mobilfunkanbieter verrechnen. Der Grund: Ihre Mobilbox hatte im Ausland für hohe Roamingkosten gesorgt – ganz ohne ihr Zutun. Die Frau kam zum Konsumentenschutz-Sprechtag und holte Rat ein. „Zum Glück kam die Frau zu uns“, sagt AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser. „Unsere Expert:innen konnten eine Lösung - die Reduktion der Kosten um 90 Prozent - erreichen. Aus 850 Euro wurden 85 Euro.“

„Roam like at home“

Innerhalb der EU sowie in Norwegen, Liechtenstein und Island gilt das Prinzip „Roam like at home“: Wer einen österreichischen Handyvertrag hat, kann dort je nach Vertrag einen bestimmten Teil des inkludierten Datenvolumens ohne Zusatzkosten nutzen. „Doch Achtung: Wer in ein Land außerhalb dieser Zone reist, etwa in die Türkei, nach Ägypten oder die Schweiz, sollte vorher unbedingt Roaming deaktivieren – sonst drohen hohe Zusatzkosten“, heißt es von der AK.

Wirksame Schutzmechanismen

Damit Konsument:innen vor hohen Kosten geschützt werden, gibt es zwei wirksame Schutzmechanismen. Der Netzbetreiber muss beim Einbuchen in ein fremdes Netz mit einem Info-SMS über die Konditionen und Kosten für Roamingdienste aufklären. Außerdem greift nach dem Erreichen von 60 Euro Kosten für Datenroaming eine automatische Sperre. „Beides aber nur, wenn man diese Services nicht deaktiviert", so die AK.

Kostenfalle Mobilbox

Was viele nicht wissen: Auch unbeantwortete Anrufe können im Ausland außerhalb der EU viel Geld kosten – wenn sie auf der Mobilbox landen. Denn: Der Anruf wird vom österreichischen Netzbetreiber ins Urlaubsland weitergeleitet. Wird der Anruf nicht angenommen und kommt in die Mobilbox, entstehen doppelte Roamingkosten: fürs Weiterleiten und die Box. Das Abhören kostet noch mal extra. Deshalb: Schalten Sie die Mobilbox während des Urlaubs aus – am einfachsten mit einem Anruf an ##002#. Vermeiden Sie unbedingt die Option „bedingte Weiterleitung“ (Anruf geht zuerst aufs Handy, dann auf die Box). Eine weitere Option in den Einstellungen kann die „absolute Weiterleitung“ sein. In diesem Fall gehen ankommende Anrufe direkt auf die Mobilbox. Kosten entstehen Ihnen nur, wenn Sie die Box abhören. Aber Achtung: Dadurch sind Sie telefonisch nicht erreichbar.

So schützen Sie sich

  • Informieren Sie sich vor der Reise, welche Bedingungen für Ihr Reiseland gelten und überprüfen Sie, welche Roaming-Option Sie in Ihrem Tarif vereinbart haben.
  • Deaktivieren Sie die Info-SMS und die 60-Euro-Sperre keinesfalls!
  • Deaktivieren Sie das Datenroaming für Reisen ins Ausland außerhalb der EU am besten bereits noch in Österreich und nutzen Sie im Urlaub gegebenenfalls kostenlose WLAN-Netzwerke. Achtung: Diese sind oft nicht verschlüsselt, achten Sie deshalb auf Ihre Daten!
  • Wenn Sie Datenpakete für Reisen in Nicht-EU-Länder kaufen, klären Sie ab, ob das Datenroaming automatisch nach Verbrauch der Daten gesperrt wird.
  • Deaktivieren Sie bei Reisen in Nicht-EU-Länder unbedingt die Mobilbox für die Dauer der Reise, am einfachsten, indem Sie ##002# anrufen. Alternativ lässt sich bei Android die Mobilbox auch in den Einstellungen deaktivieren. Auch über die Hotline, Website oder App Ihres Netzbetreibers können diese Einstellungen sowohl bei Android als auch iPhone vorgenommen werden.
  • Achtung auch auf Schiffen und Fähren: Hier gilt „Roam like at home“ nicht und hohe Kosten können entstehen! Deshalb: Mobilbox und Roaming deaktivieren!

Mehr Infos rund um Urlaub und Reisen zum Nachlesen unter https://noe.arbeiterkammer.at/reisen 

Kontakt

Kontakt

Pressestelle

E-Mail: presse@aknoe.at

Sekretariat: +43 5 7171 21941

Journaldienst:
Tel: +43 5 7171 21900
Fax: +43 5 7171 21999