Stress durch Dauerbeschallung 

"Lärmbelästigung" mit Folgen

Die Belastung durch Lärm wird häufig als Belästigung verharmlost. Tatsächlich ist Lärm jedenfalls negativer Stress und damit Dauerlärm auch Dauerstress, der gesundheitliche Schäden hervorruft.

Grenzwerte gelten auch für den Handel

Während in Industriebetrieben mit technischer Lärmbekämpfung und Gehörschutz gegen Lärm gearbeitet wird, wird im Handel Lärm zusätzlich durch überflüssige Beschallung erzeugt.

Aber auch im Handel gelten Grenzwerte:

  • Schalldruckmessungen an Arbeitsplätzen im Handel müssen unter 80db(A) bleiben. Ein Lärmpegel über 85db (A) erfordert konkrete Maßnahmen, wenn die Lärmbelastung bis zu 8 Stunden andauert. Bei längeren Arbeitszeiten pro Tag ist unter Berücksichtigung der logarithmischen Skala eine entsprechend niedrigere Grenze einzuhalten.
  • Für Büros und ähnliche Tätigkeiten gelten Grenzwerte von 50dB bzw. 65dB.
  • In Aufenthalts-, Bereitschafts-, und Wohnräumen gelten 50dB. 

Diese Grenzwerte sind deshalb angeben, weil Lärm ein wesentlicher Stressfaktor ist.

Musik als Störfaktor beim Verkaufsgespräch

Wenn sich weder das Verkaufspersonal noch die  Kundschaft miteinander über ein Produkt unterhalten können, ist Musikbeschallung für den Verkauf kontraproduktiv. Wenn die Musik vom Kunden nicht gern gehört wird, so ist das schlecht. Aber wenn sie gern gehört wird, so kann ein Verkaufsgespräch erst recht nicht stattfinden.

Wäre Musik tatsächlich so förderlich für alle Situationen, so würden sicher auch die Chefbüros mit Musik durchflutet werden. Dort herrscht aber in der Regel Stille - aus gutem Grund!

Der Verkäufer oder die Verkäuferin, die im Verkaufsraum administrative Tätigkeiten auszuführen hat (Kassabuch, Tagesabrechnung usw.), hat eine büroähnliche Tätigkeit und daher ebenfalls Anspruch auf Ruhe.

Schwerhörigkeit entsteht durch jahrelangen Dauerlärm

Die zynische Antwort vieler Musik-Befürworter in Bezug auf die Beschallung ist oft, dass dadurch nicht das Trommelfell beschädigt wird. Das ist einleuchtend und wäre sogar noch das geringere Übel, weil heilbar.

Schwerhörigkeit entsteht jedoch durch Dauerlärm über Jahre hinweg. Nicht einmal der immer wieder genannte Disco-Besuch ist so schädlich wie der Dauerlärm am Arbeitsplatz, weil er in der Regel nur ein Einzelereignis ist.

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