Kinderbetreuungs-Situation in NÖ
Die aktuelle AK-Analyse zeigt große Unterschiede in den Regionen.
Die Covid 19-Pandemie hat Auswirkungen in den Familien: Erstmals seit Bestehen des AK Wiedereinstiegsmonitorings kam es zu einem Rückgang beim Anteil der Frauen, die 2 Jahre nach Geburt des Kindes wieder in den Job zurückkehrten. Ebenso ist die Väterbeteiligung in den letzten Jahren zurückgegangen.
Lockdowns, Schließungen von Schulen und Kindergärten haben die Wiedereinstiegschancen von Müttern offensichtlich negativ beeinflusst.
Hintergrund
L&R Sozialforschung hat im Auftrag der AK Wien eine Sonderanalyse zum Wiedereinstiegsverhalten von Eltern nach der Covid19-Pandemie erstellt.
Die Ergebnisse umfassen alle Bundesländer und basieren auf Daten der Österreichischen Gesundheitskasse, des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, des Arbeitsmarktservice Österreich und des Bundesministeriums für Arbeit.
Im Jahr 2020 waren 15.165 Personen in Niederösterreich in Kinderauszeit, 10.136 davon waren zuvor überwiegend in Beschäftigung, 5.029 waren davor überwiegend nicht beschäftigt.
Rund zwei Drittel der zuvor beschäftigten Frauen sind zwei Jahre nach der Geburt wieder erwerbstätig. Die Wiedereinstiegsquote ging im Krisenjahr 2020 (Geburt 2018) österreichweit um einen Prozentpunkt zurück. Besonders deutlich war der Rückgang im 4. Quartal 2020 (minus drei Prozentpunkte) und bei der Gruppe der Arbeiterinnen (minus fünf Prozentpunkte).
In Niederösterreich verringerte sich der Anteil der Frauen, die zwei Jahre nach der Geburt des Kindes wieder zurück im Job waren, im selben Zeitraum ebenfalls von 66 % auf rund 65 %.
Der Anteil der Männer in Kinderauszeit stieg in Niederösterreich zwischen 2006 und 2018 von 7 % auf 19 % an.
Seit 2019 zeigt sich jedoch wieder eine negative Trendwende. 2020 betrug der Männeranteil bei den zuvor Beschäftigten in Kinderauszeit in NÖ nur noch rund 16 %. Ein Rückgang bei den Männern in Kinderauszeit war auch bundesweit zu beobachten.
Die Sonderauswertung 2022 zeigt zudem auf, dass Männer umso öfter in Karenz gehen, je besser die Frau verdient.
Verdient die Frau vor der Geburt über 4.000 € brutto, nimmt mehr als jeder dritte Mann Karenz in Anspruch.
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